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Online-Lehre 4.0

Neue Möglichkeiten beim digitalen Studium durch Desktop-Virtualisierung

Die Hochschule Mainz zählt mit über 5800 Studierenden und 560 Angestellten zu den größten Hochschulen in Rheinland-Pfalz. Jeden Tag bieten Professoren und Mitarbeiter qualitativ hochwertige Lehre in 43 unterschiedlichen Studiengängen an. Dabei beeinflusst ein immer digitaleres, vernetzteres Leben die Art des Studierens, welches zunehmend geprägt ist von Online-Lehre und dem Einsatz kommerzieller Software-Applikationen zur Datenverarbeitung. Insbesondere das Bauwesen erfährt durch die Digitalisierung (Building Information Modeling, BIM) einen starken Paradigmenwechsel. BIM-Spezialanwendungen zur 3D-Modellierung oder Leistungskalkulation erfordern flexible IT-Infrastrukturen mit leistungsstarken PCs, die den Studierenden in den PC-Laboren der Hochschule Mainz physisch zugänglich gemacht werden. Diese Art der IT-Bereitstellung ist die gängigste an deutschen Hochschulen (Abb. 1), wird durch Entwicklungen im Bereich der IT-Virtualisierung jedoch zunehmend obsolet.

 

Studierende des Fachbereichs Technik haben die Möglichkeit, spezielle Software-Applikationen unabhängig von Zeit, Ort und Endgerät zu nutzen.

 

Unter der administrativen Leitung von Dekan Prof. Dr. Karl-Albrecht Klinge etabliert ein zweiköpfiges Team seit Herbst 2020 für ausgewählte Studiengänge mit Bezug zum Bauwesen eine flexible und benutzerfreundliche Virtualisierungslösung. Studierende des Fachbereichs Technik haben dadurch die Möglichkeit, spezielle Software-Applikationen unabhängig von Zeit, Ort und Endgerät zu nutzen.

 

Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Digitalen Lehre

Hinter dieser modernen Lösung verbirgt sich das Konzept Desktop-Virtualisierung, welches Darstellung und Berechnung voneinander trennt. Rechenintensive Prozesse werden auf On-Premise Hochleistungsservern ausgeführt, womit das physische Zugangsgerät, z.B. ein Laptop, lediglich zur Übertragung graphischer Benutzeroberflächen dient (Abb. 2). Dieser Laptop muss nicht leistungsstark sein, jedoch über eine Internetverbindung verfügen. Das Nutzungserlebnis ist für den Anwender nach einer kurzen Anmelderoutine völlig identisch zu einem physischen Windows 10 System, wie es in den PC-Laboren eingesetzt wird. Das Virtual Lab (Abb. 3) eröffnet weitgreifende Möglichkeiten, angefangen bei der Nutzbarkeit von Spezialanwendungen auch von Zuhause auf leistungsstarken Servern bis hin zu einer Raumsouveränität an der Hochschule, wodurch Lehrveranstaltungen flexibel organisiert und durchgeführt werden können. Damit nimmt die Hochschule Mainz eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Digitalen Lehre in Rheinland-Pfalz ein.

Das prototypische Vorhaben wird unterstützt vom hiesigen Zentrum für Informations- und Kommunikationstechnik (ZIK) und der Rechenzentrumsallianz Rheinland-Pfalz (RARP). Vier Hochleistungsserver mit in Summe über 450 GHz Prozessorleistung, 8192 GB RAM und 384 GB Video-RAM speisen 48 gleichzeitig über das Internet nutzbare virtuelle Desktops (VMs) mit weit mehr als 50 installierten Applikationen. Bereits im Sommersemester 2021 werden 144 gleichzeitig nutzbare virtuelle Desktops zur Verfügung stehen. Diese beeindruckenden Leistungskennzahlen bereiten den Weg zu einem Studium im digitalen Zeitalter – einer Online-Lehre 4.0. 

Wir freuen uns, auch Sie über Einsatzmöglichkeiten in Ihrem Fachbereich zu informieren.

Autoren:

Bastian Plaß, Tim David Lemmler, Fachbereich Technik

Sonderausgabe Forum

Dieser Artikel ist in der digitalen Sonderausgabe 1/2021 des Hochschulmagazins "Forum" erschienen.

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