This content is only partially available in English.

„Wir sind für dieses Jahr gut gewappnet“

In­ter­view mit Daniel Bayer

Daniel Bayer ist in Erfurt geboren und in Alzey aufgewachsen. An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz absolvierte er ein Bachelor- und Master-Studium der Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Medienbildung und lebenslanges Lernen. In einem Corporate Social Responsibility Programm eines großen Telekommunikationsunternehmens und dem Medienzentrum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sammelte er praktische Erfahrungen in der Förderung von Medienkompetenz und Gestaltung von digitalen Wissensinhalten. Im September 2016 begann er seine Tätigkeit an der Hochschule Mainz als Mitglied des Medien & Lehre-Teams. Im Gespräch mit Bettina Augustin erzählt er, wie die Corona-Krise die Arbeit des Teams im Jahr 2020 geprägt hat.

 

Herr Bayer, im März 2020 musste die Hochschule Mainz innerhalb kürzester Zeit den Lehrbetrieb von Präsenz- auf Online-Lehre umstellen. Was hat das für die Arbeit des Medien & Lehre-Teams bedeutet?

Wir waren vor der Corona-Krise bezüglich unserer Hilfsmaterialien bereits gut aufgestellt. Unsere Schulungs- und Unterstützungsangebote wurden jedoch oft nur von den gleichen Lehrenden in Anspruch genommen. Als Anfang März der Lehrbetrieb von jetzt auf gleich umgestellt werden musste, wurde unser Team mit Anfragen überhäuft. Viele Lehrende standen vor der Herausforderung digitale Tools einzusetzen, die sie zuvor noch nie genutzt hatten. Da wir nur ein kleines Team aus drei Personen sind und neben dem Support der digitalen Lehre noch weitere Projekte betreuen, mussten wir möglichst koordiniert vorgehen, um allen Anfragen gerecht zu werden: Wir hatten für uns den Anspruch, allen Lehrenden so schnell wie möglich auf die zahlreichen Anfragen per Mail und Telefon zu antworten, gleichzeitig wollten wir allerdings auch unser Unterstützungsangebot ausbauen, um auf Anleitungen und Video-Tutorials verweisen zu können. Für unsere Hilfsmaterialien legten wir mehrere Online-Kurse an, u.a. den „Kompass für die Online-Lehre“, der allen Lehrenden als zentrale Anlaufstelle dienen sollte. In diesem Kurs sind technische und mediendidaktische Unterstützungsmaterialien zum Einsatz der wichtigsten Tools zu finden. Innerhalb des letzten Jahres hat sich der Kompass stetig weiterentwickelt und ist mittlerweile ein essentieller Teil unserer Support-Infrastruktur geworden. 


Was beinhaltet dieser „Kompass für die Online-Lehre“ und worin besteht der explizite Nutzen für die Lehrenden der Hochschule Mainz?

Der „Kompass für die Online-Lehre“ ist ein von uns angelegter Kurs auf unserem Learning Management System OpenOLAT. In diesem Kurs finden Lehrende unsere wichtigsten Hilfsmaterialien, sortiert nach den didaktischen Einsatzszenarien (u.a. Inhalte vermitteln, Materialien bereitstellen, Kommunikation/Kollaboration fördern, Studierende aktivieren). Zu jedem Szenario stellen wir ein geeignetes Tool vor, erklären dessen Bedienung und geben in den meisten Fällen noch weiterführende Informationen. Vor allem bei den Prüfungsszenarien hat sich dieses Vorgehen im letzten Semester bewährt. Viele Lehrende konnten mit diesen Hilfestellungen Online Open-Book-Klausuren eigenständig erstellen. Zusätzlich hatten wir den Service angeboten, dass wir die Konfigurationen kontrollieren, um sicherzustellen, dass es während der Klausuren keine bösen Überraschungen gibt. 

In den letzten Monaten haben wir den Kompass beständig weiterentwickelt und er ist zu einer essentiellen Sammlung für die Online-Lehre an der Hochschule Mainz geworden. Obwohl wir regelmäßig sehr spezifische Anfragen erhalten, hat der Kompass uns vor allem dabei geholfen, den Bedarf an Support für grundlegende didaktische Szenarien sinnvoll mit Selbstlerninhalten zu unterstützen, damit wir uns auch weiterhin zusätzlichen Projekten widmen können.


Welche Projekte hat das Medien & Lehre Team im letzten Jahr neben dem Alltagsgeschäft umgesetzt?

Unser Team betreut neben dem Support und der Schulung von Lehrenden verschiedene Projekte zur digitalen Lehre. Neben den digitalen Tandems, Lehr- & Ideenwettbewerben und verschiedenen Veranstaltungsformaten fördern wir gemeinsam mit den Mitgliedern der Medien & Lehre-AG die nachhaltige Integration neuer digitaler Tools in den Lehralltag unserer Hochschule. Im vergangenen Semester haben wir aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen den Fokus vor allem auf zwei neue Projekte gelegt: Zum einen haben wir mit den zentralen Einrichtungen und den Fachbereichen ein digitales On-Boarding für alle Erstsemester auf die Beine gestellt, sodass Studierende auch ohne Präsenzeinführungen über die wichtigsten Systeme und Abläufe an der Hochschule Mainz informiert werden. Zum anderen haben wir mit der neuen Vortragsreihe „Dozentenfutter – Mediendidaktik zum Mittag“ ein neues Format ins Leben gerufen, in dem engagierte Lehrende unserer Hochschule in kurzen Online-Vorträgen einen Einblick in ihre Lehre geben.

 

Mit welchen Aufgaben beschäftigt sich das Medien & Lehre-Team aktuell? 

Während ich diese Zeilen schreibe, sind meine Kollegin Florence De Boni und mein Kollege Ruwen Schick damit beschäftigt, Lehrende in der aktuellen Prüfungsphase per Telefon und Mail zu unterstützen. Wir befinden uns aktuell im zweiten Lockdown und Präsenzprüfungen können nicht in gewohnter Weise stattfinden. Wir bieten Handlungsempfehlungen und Hilfsmaterialien zur Durchführung von Online-Prüfungsformaten an. Abhängig vom Fachkontext gilt es dennoch oft, spezifische Lösungen zu finden oder Unterstützung bei der Konfiguration einer Online-Klausur zu leisten. Ich werde mich nach dem Interview mit einem neuen Programm für die „Dozentenfutter“- Vortragsreihe befassen. Wir sind aufgrund unserer Erfahrungen aus dem letzten Jahr auf jeden Fall für dieses Jahr gut gewappnet und hoffen, dass unsere Angebote weiterhin Anklang finden.

Im Gespräch:

Daniel Bayer, Team Medien & Lehre

Bettina Augustin, Stabsstelle Kommunikation

Sonderausgabe Forum

Dieser Artikel ist in der digitalen Sonderausgabe 1/2021 des Hochschulmagazins "Forum" erschienen.

Alle Inhalte der Sonderausgabe