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Best Practice For­schungs­projekte

Entwicklung eines webbasierten Kulturlandschaftskatasters für das Land Rhein­land-Pfalz

Themenstellung

Rheinland-Pfalz ist ein an kulturlandschaftlichen Zeugnissen reiches Bundesland. Von der Römerzeit über das Mittelalter bis in die heutigen Tage weisen Bauwerke auf historisch bedeutsame Räume hin. Auch die durch Weinbau, Wälder und Vulkane geprägten Landschaften in Rheinland-Pfalz sind vielerorts einzigartig. Dialekte, Bräuche, Feste, Geschichten und Personen machen aus Denkmälern und Landschaften ein komplettes Bild, mit dem einzelne Regionen unverkennbar werden. Mit dem Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) aus dem Jahre 2008 hat sich die Landesregierung die Aufgabe gestellt, diese Kulturlandschaften langfristig zu sichern und zu entwickeln. Diese Zielsetzung soll nun über die Erarbeitung eines Kulturlandschaftskatasters realisiert werden.

Der Aufbau des Katasters führt über die Entwicklung eines Prozesses für die spätere Sicherung und Entwicklung von Kulturlandschaften sowie die technische und inhaltliche Entwicklung einer webbasierten Informationsplattform. Den Kommunen und der interessierten Öffentlichkeit fällt beim Aufbau des Katasters eine besondere Rolle zu, indem sie aktiv in den Prozessablauf eingebunden werden. Daten und Informationen sollen über diese Stellen im KULIS (KULturlandschafts-Informations-System) erhoben und gepflegt werden. Die technische Realisierung des „KULIS“ wird durch das Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik der Fachhochschule Mainz (i3mainz) auf Basis von offenen Standards und OpenSource-Technologien umgesetzt.

Ergebnisse

In der ersten Phase des Projektes wurde ein Katalog der rheinland-pfälzischen Kulturlandschaftselemente erstellt und die Definition von Steckbriefen mit Kriterien für die einzelnen Elemente durchgeführt. Parallel dazu wurde ein webbasiertes Geoinformations-Systems (WebGIS) aufgebaut, über welches bereits ein größerer Datenbestand amtlicher und privater Geodaten mit Informationen zu Kulturlandschaftselementen des Landes abgerufen werden kann. Zu jedem einzelnen Element existiert ein Steckbrief, der in Kurzform die wichtigsten Informationen des jeweiligen Elementes darstellt und durch weitere Informationen in einem zugehörigen Artikel ergänzt werden kann.

Daneben besteht die Möglichkeit, über die WebGIS-Oberfläche neue Elemente digital kartographisch zu erfassen und zu diesem Element einen Artikel mit Steckbrief zu verfassen. Nach einer nicht-öffentlichen Phase der Systemerprobung wird das KULIS ab Oktober 2011 erstmals in der Verbandsgemeinde Eich modellhaft zum Einsatz kommen, wo es von kommunalen Mitarbeitern und Bürgern der Region weiter mit Leben erfüllt werden soll. Ab 2012 wird das System dann der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

Eckdaten

Projektleitung:

Prof. Dr.-Ing. Hartmut Müller
(i3mainz - Institut für Raumbezogene Informations- und  Messtechnik)

Beteiligte Personen:

Dipl.-Geogr. Silke Boos, M.Eng.
Dipl.-Ing. Falk Würriehausen
(Fachbereich Technik / i3mainz - Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik)

Laufzeit:

1,5 Jahre (Beginn 2010)

Finanzierung:

Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung

Kooperationspartner:

FIRU – Forschungs- und Informationsgesellschaft für Fach- und Rechtsfragen der Raum- und Umweltplanung
WiSo – Fachbereich Wirtschafts- und Sozialgeographie der Universität Trier

Kontakt:

i3mainz@hs-mainz.de