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Digitale Tandems

Das Projekt "Digitale Tandems" ist eine Maßnahme der Hochschule Mainz, um ihre Lehrenden zu innovativer Lehre zu ermutigen und zu unterstützen. In leuchtturmartigen Projekten sollen digitale Tools und neue didaktische Konzepte ausgetestet und ihr Mehrwert für die Lehre evaluiert werden. Bei Bedarf soll eine nachhaltige Verankerung im Curriculum stattfinden.

Wenn Sie als Lehrende oder Lehrender der Hochschule Mainz Interesse an der Teilnahme an einem digitalen Tandem haben, dann melden Sie sich gerne bei uns. Wir besprechen mit Ihnen gemeinsam, wie ein sinnvolles Tandem zu Stande kommen kann.

Kontakt

Daniel Bayer
Medien & Lehre, Projekt Digitale Lehre

Tel.: 06131 628-7327
Mail: daniel.bayer (at) hs-mainz.de

Ablauf eines Digitalen Tandem

Zur Besetzung eines Digitalen Tandems werden jedes Semester zwei Lehrende aus unterschiedlichen Fachbereichen der Hochschule Mainz gesucht, die Lust haben innovative Tools oder neue didaktische Szenarien in ihrer Lehre auszutesten.

Bei aufkommenden Herausforderungen sollen beide Lehrenden sich vorrangig gegenseitig unterstützen, um so den fächerübergreifenden Austausch zu verstärken. Wenn keine gemeinsame Lösung gefunden werden kann, steht jederzeit eine didaktische und technische Unterstützung bereit.

Auf Wunsch werden die Lehrprojekte mit einer Evaluation begleitet. Die Ergebnisse und Erfahrungen ihrer Projekte teilen die Lehrenden im Anschluss hochschulweit mit ihren Kolleginnen und Kollegen auf der Veranstaltung "Lehre im Dialog".

Abgeschlossene Tandemprojekte

"Audience Response Systeme"

Prof. Dr. Klaus Böhm
Geoinformatik & Vermessung, Fachbereich Technik

Im Studiengang Geoinformatik & Vermessung beschäftigte sich Prof. Dr. Klaus Böhm damit, seinen Unterricht mit Hilfe von Audience Response Systemen interaktiver zu gestalten. Er testete im Rahmen des digitalen Tandems die beiden Tools "ARSnova" (Open Source Lösung) und "Mentimeter" (Bezahlmodell & Kostenlose Version mit eingeschränktem Funktionsumfang). Insbesondere mit dem Werkzeug Mentimeter erstellte er Fragensets, die im Rahmen seiner Veranstaltungen zum Einsatz gekommen sind und von den Studierenden in der Regel sehr positiv angenommen wurden. Speziell während der Pandemie-bedingten Onlinelehre hat sich der Einsatz von Mentimeter als ein wertvolles Instrument bewährt, um den Lernfortschritt zu überprüfen.

Prof. Dr. Anett Mehler-Bicher
IT Management, Fachbereich Wirtschaft

Prof. Dr. Mehler-Bicher setzte die gleichen Tools im Rahmen ihrer Lehrveranstaltungen ein. Die Erfahrungen des Tandems haben gezeigt, dass Audience Responce Systeme ein geeignetes Werkzeug sind, um längere Vortragsphasen durch Interaktion aufzubrechen und Studierende zu aktivieren. Kurze Zwischenfragen lassen sich mühelos mit diesen Tools umsetzen, das Formulieren von geeigneten Fragen zur Wissensüberprüfung ist hingegen nicht gänzlich trivial. Für komplexere Wissensüberprüfungen eignen sich Online-Tests in OpenOLAT besser.

"Online Mathematik Brückenkurs"

Fachbereich Technik

Vielen Studierenden fehlen beim Studienbeginn Grundkenntnisse der Mathematik. Im Rahmen des Digitalen Tandems "Online Mathematik Brückenkurs" sollte eine Lösung für diese Herausforderung gefunden werden. Mehrere Lehrende aus dem Fachbereich Technik haben verschiedene Angebote an Online Brückenkursen auf die Eignung zur Vermittlung der fachspezifischen mathematischen Grundkenntisse hin überpüft und sich für zwei Angebote entschieden. Neben dem eher textbasierten OMB+ bietet die Hochschule Mainz ihren Studierenden auch die Nutzung des videobasierten Brückenkurses viaMINT an.

Fachbereich Wirtschaft

Auch aus dem Fachbereich Wirtschaft haben mehrere Lehrende überprüft, inwiefern sich die verschiedenen Angebote an Online Mathematik Brückenkursen zur Vermittlung der notwendigen mathematischen Grundkenntnisse eignen. Über studiengangspezifische Empfehlungen zur Bearbeitung bestimmter Module der Online-Kurse wird gewährleistet, dass Studierende alle notwendigen Inhalte finden und bearbeiten können.

"Flipped Classroom"

Prof. Dr. Katharina Kluge
Bauingenieurwesen, Fachbereich Technik

Im Studiengang Bauingenieurwesen beschäftigte sich Prof. Dr. Katharina Kluge im Sommersemester 2018 damit, ihren Unterricht „umzudrehen“. Dafür bereitete sie abgegrenzte Themengebiete in Form von Lernvideos auf, die den Studierenden in der Selbstlernphase zwischen den einzelnen Sitzungsterminen zur Verfügung standen. Zur Erstellung der Videos nutzte sie die Screencasting-Software Camtasia. Online Wissensabfragen für Studierende gaben ihr Hinweise darauf, auf welche Inhalte sie den Fokus mit weiteren Übungsaufgaben in den Sitzungen legen musste. Eine Evaluation des Lernszenarios hat einen positiven Lerneffekt bei den Studierenden nachweisen können.

Prof. Dr. Bernhard Ostheimer
Wirtschaftsinformatik, Fachbereich Wirtschaft

Im berufsintegrierenden Master-Studiengang IT-Management beschäftigt sich Prof. Dr. Ostheimer mit dem Thema Flipped Classroom in projektbasierter Form. Im Rahmen eines Hackathons galt es für die Studierenden innerhalb kürzester Zeit eine eigene App zu konzipieren und prototypisch zu erstellen. In der Selbstlernphase vor dem Startschuss eigneten sich die Studierenden das notwendige Wissen an, das während der Praxisphase anschließend vertieft wurde. Um erfolgreich einen Prototypen innerhalb eines Zeitlimits zu realisieren, müssen die Studierenden nicht nur kompetenzorientiert Aufgaben verteilen sondern auch zielorientiert zusammenarbeiten.

"Online-Selbsttests"

Prof. Dr. Jörg Klonowski
Geoinformatik und Vermessung, Fachbereich Technik

In Vermessungsübungen wenden Studierende das erworbene Wissen aus den Vorlesungen in der Praxis an. Nicht selten kommen Studierende unvorbereitet in die Übung, ohne zuvor die Bedienungsanleitung der komplexen Vermessungsgeräte studiert zu haben. Im Rahmen des Digitalen Tandems wurden gemeinsam mit Prof. Dr. Jörg Klonowski mehrere interaktive Online-Lernmodule erstellt, die zum einen in die Bedienung der Vermessungsgeräte einweisen und zum anderen das für die Übung benötigte Wissen abfragen. Das Modul wurde in die Online Kursumgebung auf OpenOLAT eingebunden, damit Studierende alle Lernmaterialien an einem Ort vorfinden und Lehrende die Testergebnisse einsehen können.

Lothar Steiger
Wirtschaftsinformatik, Fachbereich Wirtschaft

Lothar Steiger stellte fest, dass die Computer- und Office-Kenntnisse der Studierenden immer größere Lücken aufwiesen. Für den späteren Berufsalltag sind EDV-Kenntnisse allerdings oftmals eine Grundvoraussetzung. Er organisiert daher schon seit Langem den ECDL Test für Studierende. Dieser Computerführerschein bietet die Möglichkeit durch erfolgreiches Absolvieren ein Zertifikat über bestimmte EDV-Kenntnisse zu erwerben. Zur Sensibilisierung der Studierenden für dieses Thema entwickelte Herr Steiger einen Online-Selbsttest auf dem Learning Management System ILIAS, mit Hilfe dessen Studierende überprüfen können, wie ausgeprägt ihre EDV Kenntnisse sind.

"Digital Game-Based Learning"

Andreas Schneider
Angewandte Informatik, fachbereichsübergreifender Studiengang

Im Rahmen einer Orientierungswoche nutzte Andreas Schneider „Keep Talking and Nobody Explodes“ als Kennenlernspiel. Die Studierenden wurden in Kleingruppen eingeteilt und erhielten je Gruppe einen Laptop mit dem Spiel. Da das Spiel die Teilnehmer unter Zeitdruck setzt, muss notwendigerweise eine Diskussion zustande kommen. Das Feedback der Studierenden fiel dazu ausschließlich positiv aus und die Methode wurde als auflockernde Möglichkeit zum Kennenlernen begrüßt.

Dr. Petra Bauer
Betriebswirtschaftslehre, Fachbereich Wirtschaft

Im Fachbereich Wirtschaft setzte Dr. Petra Bauer „Keep Talking and Nobody Explodes“ in einem Seminar zum Thema „Soziale Interaktion“ ein. Dies ist ein Rätselspiel, bei dem prozedural generierte Rätsel unter Zeitdruck im Team gelöst werden müssen. Nach einer Spielphase von ca. einer Stunde wurden im Plenum die Erfahrungen besprochen. Gab es in der Gruppe Kommunikationsprobleme? Welche Rollen haben die Gruppenmitglieder unter Zeitdruck eingenommen? In der gemeinsamen Reflektion konnten die Studierenden sich über ihr eigenes Verhalten in Stresssituationen bewusst werden und erkennen, wie wichtig zielgerichtete Kommunikation ist.