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Fast­nachts­wa­gen „Helau Love“

Foto | Nikolas Fahlbusch

Studierende entwickeln Projekt zu gesellschaftlichem Zusammenhalt und Toleranz

Die Hochschule Mainz setzt mit dem neuem interaktiven Fastnachtswagen „Helau Love“ ein Zeichen für Toleranz und Zusammenhalt. Das interdisziplinäre Studierendenprojekt entwickelt ein partizipatives Fastnachtswagenkonzept und bietet dem Publikum am Rosenmontag live auf seinem Wagen eine Bühne.

Zum dritten Mal in Folge nimmt die Hochschule Mainz mit einem selbst konzipierten und gebauten Fastnachtswagen am Mainzer Rosenmontagszug teil. Am 16. Februar 2026 rollen 3 x 11 Studierende der Studiengänge Architektur, Innenarchitektur, Kommunikationsdesign, Betriebswirtschaftslehre und Digital Media mit dem interaktiven Wagen namens „Helau Love“ durch die Mainzer Innenstadt.

Die Besonderheit: Erstmals wird dem Publikum per Videokamera eine visuelle Bühne geboten, sodass es aktiv Teil der Inszenierung werden kann – im Zeichen der Liebe, Toleranz und des gesellschaftlichen Zusammenhalts.

Mitmachen statt Zuschauen

Anders als klassische Fastnachtswagen setzt „Helau Love“ auf direkte Partizipation: Die Studierenden, die den Wagen aus eigener Kraft antreiben und zu Fuß begleiten werden, animieren die Zuschauenden zum Mitmachen – Herzen formen, gemeinsam Helau rufen, Freude verbreiten. Eine Kamera fängt die spontanen Liebesbekundungen des Publikums ein und spielt sie in Echtzeit auf dem Wagen ab.

„Die Vorgängerprojekte haben bereits interaktive Elemente integriert und die Werte der Hochschule transportiert. Mit Helau Love gehen wir noch einen Schritt weiter, denn die Grenze zwischen uns und dem Publikum als Akteur löst sich auf, und steht so symbolisch auch für Zusammenhalt“, erklärt Helin Kismetli, die im Quartett mit Josi Strobel, Alexandra Büchner und Ben Hoffstedde die studentische Projektleitung innehat.

Interdisziplinäre Teamarbeit: Von der Konzeption bis zur Umsetzung

Das Projekt „Helau Love“ vereint erneut alle drei Fachbereiche der Hochschule Mainz –  Gestaltung, Technik und Wirtschaft: Von der Konzeptentwicklung über die Konstruktion und das Design bis hin zur Kommunikationsstrategie und zum Projektmanagement arbeiten die Studierenden fachübergreifend zusammen.

Begleitet werden sie von Prof. Dr. Bernhard Ostheimer (Fachbereich Wirtschaft), Prof. Thomas Mrokon (Fachbereich Technik) und Modellbauwerkstattleiter Mathias Ewald (Fachbereich Gestaltung).

Praxisnahe Wissenschaft im lokalen Kontext

„Das Projekt ist mehr als ein kreatives Fastnachtsvorhaben – es ist gelebte angewandte Wissenschaft und steht exemplarisch für den Anspruch der Hochschule Mainz als ,University of Applied Sciences´. Studierende bringen hier das Wissen aus bereits absolvierten Semestern und Modulen praktisch zur Anwendung: beim technischen Umbau des Zugfahrrads, bei der Programmierung der Website, bei der Integration der Videokamera in die visuelle Gestaltung oder beim Konzept und der gestalterischen Umsetzung der Kostüme“, sagt Prof. Dr. Bernhard Ostheimer.

Nach Projektabschluss erscheint ein ausführlicher Projektbericht, der die praktische Arbeit reflektiert – auch dies unterstreicht den akademischen Anspruch des Vorhabens.

Liebe als gesellschaftliche Botschaft

Fünf studentische Konzepte wurden durch eine hochschulinterne Jury bewertet, bestehend aus Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Susanne Weissman, Hochschulkanzler Jens Egler, Patrik Henkel vom Mainzer Carneval-Verein (MCV) sowie den betreuenden Professoren. Gemeinsam mit den Studierenden wurde „Helau Love“ aus fünf Vorschlägen ausgewählt.

Der Titel ist bewusst gewählt: In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung, politischer Spannungen und wachsender Intoleranz in Deutschland, Europa und der Welt soll der Wagen eine klare Botschaft aussenden: Liebe verbindet – über Grenzen, Herkünfte und Meinungen hinweg.

Den Entstehungsprozess des Wagens dokumentieren die Studierenden kontinuierlich auf einem eigenen Instagram-Account (https://www.instagram.com/helaulove): Vom Brainstorming, Fortschritt der einzelnen Gewerke über Kostümentwicklung bis zum Auf- und Umbau des Wagens bieten sie vielfältige Einblicke in das Praxisprojekt.