Krebsregister RLP: Melderportal

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Melderportal

Das Projekt „Melderportal“ war ein interdisziplinäres, fachübergreifendes Vorhaben zur Verbesserung der Usability der Plattform, welches von Juli 2020 bis Februar 2023 bearbeitet wurde. Ausgehend war eine Usability-Studie im Mehr-Methoden-Design vom Geschäftsbereich Krebsregister im Institut für digitale Gesundheitsdaten RLP, welches seit 2016 flächendeckend stationäre und ambulante Patientendaten zu Auftreten, Behandlung und Verlauf von Tumorerkrankungen, erfasst.

Jährlich übermitteln die onkologisch tätigen Einrichtungen etwa 450.000 Meldungen an das Krebsregister RLP, die dort qualitätsgesichert aufbereitet und ausgewertet werden. Inzwischen liegen Daten zu nahezu 1.000.000 Menschen mit Krebserkrankungen vor. Das oberste Ziel des Krebsregisters ist es, die onkologische Versorgung für Patientinnen und Patienten in Rheinland-Pfalz zu verbessern. Daher gilt das Engagement aller Mitarbeitenden dem gemeinsamen Ziel, Ärztinnen und Ärzte sowie Wissenschaft und Forschung bestmöglich im Kampf gegen Krebs zu unterstützen.

Hintergrund und Ziele

Die Forschungsgruppe WIMM an der Hochschule Mainz unter der Leitung von Prof. Dr. Sven Pagel führte eine wissenschaftliche Usability-Studie zum Melderportal durch. Hintergrund der Studie war es, für den Geschäftsbereich Krebsregister im Institut für digitale Gesundheitsdaten RLP und das Klinische Krebsregister Niedersachsen, den onkolgosichen Ärztinnen und Ärzten die Erfüllung ihrer Meldepflicht zu vereinfachen.

Dazu wurde eine Studie mit dem Ziel der Messung der Usability (Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit) entwickelt. Die Untersuchungsfragen lauteten wie folgt:

  • Wer sind Nutzer*innen des Melderportals? Welche Funktionalitäten werden wie häufig benutzt?
  • Womit sind die Nutzer*innen zufrieden, was ist verbesserungswürdig?
  • Wie kann das Melderportal verbessert bzw. erweitert werden?

Die abgeleiteten Handlungsempfehlungen dienen im Anschluss den Entwickler*innen zur Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit des Portals.

Vorgehensweise

Die Studie wurde im Mehr-Methoden-Design konzipiert. Zunächst wurde eine quantitative Befragung unter den Nutzer*innen durchgeführt. Anschließend wurde in einer qualitativen Teil-Studie ein Teilbereich des Melderportals, die onkologische Patientenakte (oPa), untersucht.

In der quantitative Teil-Studie „Melderportal“ wurden unter anderem Ärztinnen und Ärzten, Medizinische Fachangestellte oder Dokumentarinnen und Dokumentare, die das Melderportal regelmäßig nutzen, nach ihrem Nutzungsverhalten und ihrer Zufriedenheit mithilfe des Online-Befragungstools „LimeSurvey“ befragt. Über einen Zeitraum von etwa zwei Monaten nahmen knapp 300 Personen an der Usability-Studie teil. Hierbei wurde die Effektivität und Effizienz bei der Arbeit mit dem digitalen Melderportal des Krebsregisters Rheinland-Pfalz sowie die allgemeine Zufriedenheit mit der Plattform untersucht.

Im Rahmen der Teil-Studie „onkologische Patientenakte (oPa)“ wurde eine qualitative Befragung in Form eines Fragebogens durchgeführt. Konzipiert wurden die Forschungsfragen nach den Variablen Benutzbarkeit (Ease of Use), Nutzungsintension (Behavioral Intention). Der Erhebungszeitraum erstreckte sich über zwei Monate und erreichte 28 Teilnehmende, wobei 11 Personen den Fragebogen vollständig ausgefüllt haben.

Ergebnisse

Unter der Variable „Nutzungsdauer“ wurden die Teilnehmenden der Studie gefragt, wie viele Minuten Sie durchschnittlich für die Nutzung der Funktion „Patient*in anlegen“ benötigen. Die Auswertung ergab dabei, dass je häufiger die Funktion genutzt wird, desto weniger Zeit wird für die Anwendung benötigt (häufiger als mehrmals die Woche durchschnittlich 7,6 Minuten und seltener als mehrmals die Woche durchschnittlich 10,3 Minuten.

Durchschnittlich benötigen Arzthelfer*innen am längsten für das Anlegen von Patient*innen (11,7), während Dokumentar*innen nur 7,9 Minuten benötigen.

Die Ergebnisse Teil-Studie der „oPA“ zeigen, dass diese bisher kaum bis gar nicht bekannt ist. Daraus lässt sich die Handlungsempfehlung ableiten, dass zunächst an der Bekanntheit der onkologische Patientenakte gearbeitet werden sollte.

Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen der Studie dienen nun als Grundlage für konkrete Verbesserungen und Anpassungen, um die Nutzerfreundlichkeit der Plattform zu steigern.