Copyright: Hochschule Mainz (Motiv: Bastian Hansl, Alumnus der Hochschule Mainz, Fachbereich Gestaltung)

Digitalisierung und Forschung

Lern- und Transformationsfähigkeit als fortwährende Herausforderung 

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„Hochschulen sind unbestreitbar lehrende Organisationen. Ob sie auch lernende Organisationen sind, müssen sie in den nächsten Jahren beweisen“, so 1996 die These von Prof. Dr. Lothar Rolke zur Gründung der Fachhochschule Mainz als Vorgängerinstitution der Hochschule Mainz. 

Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind heute unbestreitbar nicht mehr nur lehrende, sondern auch forschende und stark in Third Mission verhaftete Organisationen. Sie haben also in den letzten 25 Jahren deutlich unter Beweis gestellt, dass sie auch lernende Organisationen sind. Der Auftrag von Hochschulen für angewandte Wissenschaften, den Kernaufgaben Lehre, Forschung und Transfer nachzukommen, ist gesetzlich verankert. Über diese gesetzliche Festlegung hinaus hat die Hochschule Mainz ihre Verpflichtung für Forschung und Transfer sehr ernst genommen und sich als aktive, engagierte und kompetente Partnerin in Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur etabliert. Die Höhe jährlich eingeworbener Drittmittel sowie die Definition von Forschungs-schwerpunkten mit Alleinstellungscharakter und die zahlreichen, erfolgreich abgeschlossenen ko-operativen Promotionen verdeutlichen diese überaus positive Entwicklung. 
 

Das Beste aus beiden Welten
Die Lern- und Transformationsfähigkeit der Hochschule Mainz war in den letzten 25 Jahren nicht nur hinsichtlich Forschung und Transfer gefordert, sondern auch im Bereich Lehre. Die Bologna-Reform mit der Einführung von Bachelor- und Masterprogrammen führte zu an Universitäten und Hochschulen gleichgestellten Abschlüssen. Vor allem Masterprogramme profitieren von angewand-ter Forschung, da aktuelle Themen in die Lehre einfließen und sich Lehre und Forschung gegenseitig befruchten. Covid 19-bedingt musste die Lehre im SoSe 2020, WiSe 2020/21 und SoSe 2021 digital realisiert werden – vor wenigen Jahren noch undenkbar. Unser Ziel ist jetzt, das Beste aus beiden Welten – Präsenzlehre und digitale Lehre – zusammenzuführen und Formate bereitzustellen, die Studierenden eine bestmögliche akademische Bildung ermöglichen. 

Das Querschnittsthema Digitalisierung hat in den letzten 25 Jahren daher zu disruptiven Entwicklungen auch an den Hochschulen geführt. 1996 ging die erste Website der Fachhochschule Mainz online. 2008 wurde die Möglichkeit der Online-Bewerbung mit HIS ZUL für ein Studium eingeführt. Heute ist jede Phase im Student Life Cycle digital abgebildet - sei es die digitale Bewerberakte bei der Studienbewerbung, die Online-Klausureinsicht in den Fachbereichen Wirtschaft und Technik oder die Online-Bereitstellung einer Vielzahl von Bescheinigungen. Nächste Schritte sind eine digitale Studierendenakte sowie ein App-basierter Studierendenausweis in Verbindung mit einem digitalen Semesterticket und Bibliotheksausweis. 

Mit dem Online-Zugangsgesetz als gesetzlicher Vorgabe müssen weitere Self-Services insbesondere im Verwaltungsbereich digital bereitgestellt werden und fordern ein neues Prozess- und Aufgabenverständnis aller beteiligten Akteurinnen und Akteure. Themen wie Digital und Data Literacy begleiten alle Hochschulangehörigen, um künftigen digitalen Herausforderungen gewachsen zu sein. 

Wir sind also mitten in der digitalen Transformation und unsere Lernfähigkeit ist gefordert wie noch nie. Packen wir es gemeinsam an, damit die Hochschule Mainz auch weiterhin zukunftsfähig ist!

Prof. Dr. Anett Mehler-Bicher
Vizepräsidentin für Digitalisierung und Forschung

 

 

Autorin

Prof. Dr. Anett Mehler-Bicher
Vizepräsidentin für Digitalisierung und Forschung

Forum 02.2021

Beitrag erschienen in der Forum 02.2021

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