This content is only partially available in English.
This content is only partially available in English.

GFB-Zukunftspreis

Bild von der Preisverleihung

Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker (l.), Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, überreicht Projektkoordinator Prof. Dr.-Ing. Jan Dieterle (zweiter v. l. ) von der Frankfurt UAS und weiteren Vertretern des Teams „Mikro-Genossenschaften & dreifache Innenentwicklung“ die Preisurkunde des GFB-Zukunftspreises. Foto: HMWVW

Hochschule Mainz am prämierten Kooperationsprojekt beteiligt

Das Lehr- und Forschungsprojekt „Mikro-Genossenschaften & dreifache Innenentwicklung“ wurde im Rahmen des jüngsten GFB-Zukunftspreises vom Land Hessen mit einem Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro prämiert. Forschende und Studierende der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) wollen im Rahmen des Kooperationsprojektes mit den Hochschulen in Mainz und Darmstadt sowie mit Partnern vor Ort in Erzhausen ein Modell für kleinteilige und intelligente Nachverdichtung diskutieren.

Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, betonte bei der Überreichung der Preisurkunde am 12. April 2024 in Erzhausen: „Die interdisziplinäre Herangehensweise der drei Hochschulen in Verbindung mit der aktiven Bürgerbeteiligung, sowie dem Austausch mit der örtlichen Verwaltung hat Leuchtturmcharakter. Der lebensphasen-orientierte Umgang mit Fläche und dem bereits Gebauten kann als zukunftsweisend für die gesamte Region betrachtet werden. Entscheidend ist hierbei: In Erzhausen werden exemplarisch neue Wege und Möglichkeiten für den Umgang mit Fläche aufgezeigt. Wir legen deshalb Wert darauf, dass dieses Projekt dokumentiert wird, um anderen Kommunen Anregungen inklusive konkreter Maßnahmenvorschläge zu vermitteln.“

In dem Lehr- und Forschungsprojekt kooperieren die drei Hochschulen Mainz, Darmstadt und Frankfurt. Die Projektkoordination hat in diesem Jahr Dr.-Ing. Jan Dieterle, Professor für Nachhaltige Freiraum- und Stadtgestaltung (Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen und Geomatik der Frankfurt UAS) inne, der in Zusammenarbeit mit der Architektin Prof. Astrid Schmeing (Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt) und dem Vertretungsprofessor Felix Nowak (Fachrichtung Architektur im Fachbereich Technik der Hochschule Mainz) das Projekt durchgeführt. Die Partnerkommune Erzhausen steht im geplanten Lehr- und Forschungsprojekt exemplarisch für viele Kommunen im Rhein-Main-Gebiet mit großen Ein- und Zweifamilienhäuser-Gebieten. Dass es dort große Potenziale für eine Innenverdichtung gibt, hat bereits ein früheres Kooperationsprojekt der drei Hochschulen in Frankfurt, Darmstadt und Mainz sowie der Gemeinde Erzhausen gezeigt.
 

Hochschule Mainz 2023 für Projekt „RheinMainDensity: Neue Wege für lebendige Quartiere“ der Fachrichtung Architektur mit GFB-Zukunftspreis ausgezeichnet

Bereits Ende 2023 wurde unter der Federführung der Hochschule Mainz der GFB-Zukunftspreis an die drei Hochschulen vergeben. Das von der Fachrichtung Architektur initiierte Projekt „RheinMainDensity: Neue Wege für lebendige Quartiere“ erhielt ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. In dem Kooperationsprojekt entwickelten Studierende der Hochschulen Mainz, Darmstadt und Frankfurt gemeinsam vielfältige Perspektiven, wie Quartiere durch kreative Lösungen und partizipative Gestaltung lebendiger und nachhaltiger werden können.

Im Rahmen des Projekts waren Studierende dazu eingeladen, gemeinsam mit der Gemeinde Erzhausen, Expertinnen und Experten sowie lokalen Akteurinnen und Akteuren innovative Konzepte für verdichtete Siedlungsformen in der Rhein-Main-Region zu entwickeln. Ziel war, die räumliche und soziale Qualität von Quartieren durch kreatives Denken und partizipative Gestaltung zu verbessern und einen wertvollen Beitrag zur Diskussion über Qualität und Dichte in der Rhein-Main-Region zu leisten. Dieser Ansatz überzeugte in der Wettbewerbsrunde Oktober 2023 die GFB-Zukunftspreis-Jury.

Ende Januar waren Studierende der Hochschulen Darmstadt, Frankfurt und Mainz für vier Tage vor Ort und setzten sich, begleitet durch die Gemeinde Erzhausen, mit den Möglichkeiten und dem Potenzial von Verdichtung im Innenbereich auseinander. Die vielfältigen Ideen und Handlungsansätze der Studierenden wurden in einem Schlussforum mit der Gemeinde, lokalen Akteurinnen und Akteuren, Expertinnen und Experten aus der Region sowie Bewohnerinnen und Bewohnern diskutiert und erhielten positives Feedback. Verschiedene Impulse sollen nun in Erzhausen aufgegriffen werden.

Die in Kürze vorliegende Dokumentation „RheinMainDensity: Neue Wege für lebendige Quartiere“ gibt Einblicke in den kreativen Austausch des interdisziplinären Workshops und präsentiert die erarbeiteten Entwürfe für eine Quartiersgestaltung, die ökologische und soziale Nachhaltigkeit betont.
 

Workshop als Auftakt im Juli 2024

Im Rahmen des aktuellen Kooperationsprojekts „Mikro-Genossenschaften & dreifache Innenentwicklung“ werden nun in einem eintägigen transdisziplinären Workshop Anfang Juli 2024 Forschende und Studierende der beteiligten Hochschulen gemeinsam mit der Lokalpolitik und den Bürgerinnen und Bürgern die Praxistauglichkeit dieses Modells erörtern. Neben Vertretern der Architektur und Stadtplanung sind unter anderem Expertinnen und Experten aus den Bereichen Immobilienwirtschaft und Klimawandelanpassung eingebunden. Anhand eines konkreten Gebäudes sollen so im Sinne der Mikro-Genossenschaft unterschiedliche Wohnformen geplant und diskutiert werden. Diese sollen im besten Fall den Bedürfnissen in den unterschiedlichen Lebensphasen besser entsprechen als viele der bestehenden Häuser.

Die Jury des GFB-Zukunftspreises überzeugte das Vorhaben unter anderem, da es den Umgang mit alternden Ein- und Zweifamilienhausgebieten in kleinen und mittleren Gemeinden sowie das Gestalten des Wohnens für eine alternde Bevölkerung thematisiert. Der geplante Workshop könne Hinweise darauf geben, wie in der Region die Transformation im Gebäudebestand im Kontext sozialer Biografien gelingen kann.

Dreimal im Jahr werden kreative und impulsgebende Projekte mit dem GFB-Zukunftspreis der hessischen Landesinitiative „Großer Frankfurter Bogen“ (GFK) ausgezeichnet. Der Preis unterstützt Projekte in oder für Partnerkommunen, die einen Impuls für den Wohnungs- und Städtebau geben, das Zusammenleben fördern und der Allgemeinheit zugutekommen.

Pressemeldung der Frankfurt University of Applied Sciences (15.04.2023)