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Nutzungsfreundliches Melderportal

Das elektronische Melderportal des Krebsregisters RLP im Institut für digitale Gesundheitsdaten. Copyright: Institut für digitale Gesundheitsdaten RLP

Krebsregister RLP kooperiert mit Hochschule Mainz

Das Institut für digitale Gesundheitsdaten RLP und die Hochschule Mainz sorgen gemeinsam für ein nutzungsfreundliches Melderportal für onkologisch tätige Ärztinnen und Ärzte

Um onkologisch tätigen Ärztinnen und Ärzten die Erfüllung ihrer Meldepflicht so einfach wie möglich zu machen, hat der Geschäftsbereich Krebsregister im IDG Institut für digitale Gesundheitsdaten RLP sein digitales Melderportal in einer wissenschaftlichen Usability-Studie analysieren lassen. Gemeinsam mit der Hochschule Mainz und dem Klinischen Krebsregister Niedersachsen wurden in einer breit angelegten Umfrage unter anderem Ärztinnen und Ärzten, Medizinische Fachangestellte oder Dokumentarinnen und Dokumentare, die das Melderportal regelmäßig nutzen, nach ihrem Nutzungsverhalten und ihrer Zufriedenheit befragt. Die Ergebnisse der Studie dienen nun als Grundlage für konkrete Verbesserungen und Anpassungen, um die Nutzerfreundlichkeit der Plattform zu steigern.

„Es ist uns wichtig, dass wir unsere Prozesse und Instrumente regelmäßig überprüfen und stetig weiterentwickeln“, erklärt Julia Gildemeister, Abteilungsleiterin für Service und Qualitätsmanagement desIDG Instituts für digitale Gesundheitsdaten RLP. „So unterstützen wir zum einen onkologische Einrichtungen bestmöglich bei der Erfüllung ihrer Meldepflicht und zum anderen stellen wir eine ideale Datenqualität sicher.“
Die Zusammenarbeit zwischen dem Krebsregister Rheinland-Pfalz und der Hochschule Mainz wird auch über die Studie hinaus fortgeführt. „Die Kooperation zwischen der Hochschule und dem Krebsregister ist eine absolute Win-win-Situation für beide Seiten“, sagt Prof. Dr. Sven Pagel, Leiter der Forschungsgruppe für Wirtschaftsinformatik und Medienmanagement (WIMM) an der Hochschule Mainz. „Studierende bekommen die Möglichkeit mit echten Daten und Fragestellungen aus der Praxis zu arbeiten und das Krebsregister hat die Chance, Anwendungen und Prozesse noch weiter zu optimieren.“ Potenzial für weitere Untersuchungen bieten zum Beispiel die onkologische Patientenakte oder die Entwicklung eines neuen Service-Portals für Ärztinnen und Ärzte, Patientinnen und Patienten sowie die Wissenschaft und Forschung.  Auch gemeinsame Förderanträge sind angedacht.

Eine andere Möglichkeit für eine einfache und schnelle Datenübermittlung ist neben dem digitalenMelderportal das Melden über eine technische Schnittstelle. Das Krebsregister Rheinland-Pfalz unterstützt Einrichtungen gerne beim Anlegen einer solchen Schnittstelle zwischen dem Krebsregister und einer Praxissoftware oder einem institutsinternen Krankenhaussystem. Außerdem bietet das Krebsregister einen kostenlosen Außendienst an. Der Außendienst nimmt Praxen und nach Eignung auch Kliniken ihre gesetzliche Meldepflicht ab und dokumentiert die onkologischen Fälle. Dazu kommen geschulte Mitarbeitende entweder in die Praxis oder meldet mobil über einen gesicherten und datenschutzkonformen Fernzugriff.

Zur Usability-Studie

Über einen Zeitraum von etwa zwei Monaten nahmen knapp 300 Personen an der Usability-Studie teil. Die Forschungsgruppe WIMM der Hochschule Mainz untersuchte unter der Leitung von Prof. Dr. Sven Pagel die Effektivität und Effizienz bei der Arbeit mit dem digitalen Melderportal des Krebsregisters Rheinland-Pfalz sowie die allgemeine Zufriedenheit mit der Plattform. Im Gesamteindruck zeigen sich die Nutzerinnen und Nutzer eher zufrieden mit dem Melderportal. Bei allen Funktionen der Plattform konnte die Forschungsgruppe feststellen, dass Nutzende mit einer höheren Nutzungshäufigkeit weniger Zeit für die Anwendung benötigen. Mit den verschiedenen Funktionen sind die Nutzer im Durchschnitt „eher zufrieden“ bis „zufrieden“. Die Funktion „Korrekturanforderungen bearbeiten“ wird mit „neutral“ am schlechtesten bewertet. Die durch das Krebsregister Rheinland-Pfalz angebotene Unterstützung, wird von den Nutzenden gut angenommen und als hilfreich eingeordnet.

Das Krebsregister im IDG Institut für digitale Gesundheitsdaten RLP

Der Geschäftsbereich Krebsregister RLP erfasst seit 2016 flächendeckend stationäre und ambulante Patientendaten zu Auftreten, Behandlung und Verlauf von Tumorerkrankungen. Da das Krebsregister zusätzliche Aufgaben im Bereich der öffentlichen Gesundheit, wie die Covid-19-Impfdokumentation oder das Abwassermonitoring im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit übernommen hat, wurde im Mai 2023 die Dachgesellschaft IDG Institut für digitale Gesundheitsdaten RLP gegründet. Jährlich übermitteln die onkologisch tätigen Einrichtungen etwa 450.000 Meldungen an das Krebsregister RLP, die dort qualitätsgesichert aufbereitet und ausgewertet werden. Inzwischen liegen Daten zu nahezu 1.000.000 Menschen mit Krebserkrankungen vor. Das oberste Ziel des Krebsregisters ist es, die onkologische Versorgung für Patientinnen und Patienten in Rheinland-Pfalz zu verbessern. Daher gilt das Engagement aller Mitarbeitenden dem gemeinsamen Ziel, Ärztinnen und Ärzte sowie Wissenschaft und Forschung bestmöglich im Kampf gegen Krebs zu unterstützen.

Die Forschungsgruppe WIMM an der Hochschule Mainz

Die Forschungsgruppe WIMM an der Hochschule Mainz unter Leitung von Prof. Dr. Sven Pagel ist ein interdisziplinäres Team aus rund zehn Medienkaufleuten, Medieninformatikerinnen und -informatiker, Mediengestalterinnen,  Medienpsychologinnen und -psychologen sowie studentischen Mitarbeitenden. Dort werden Schnittstellen der Mensch-Maschine-Interaktion (z. B. Benutzerschnittstellen, UX, Customer Experience) fachübergreifend an der Schnittstelle mehrerer Wissenschaftsdisziplinen bearbeitet. Die Forschungsgruppe kooperiert mit vielfältigen Partnerinstitutionen, insbesondere der Medien-, Mobilitäts- und Medizinbranche („die 3 M“).