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Foto: Katharina Dubno

For­schungs­projekte

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Forschungs- und Transferprojekte

An der Hochschule Mainz wird in zahlreichen Projekten geforscht. Einen vollständigen Überblick geben die Websites der Institute und Fachbereiche:

Auf dieser Seite stellen wir neue, spannende Forschungsprojekte von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hochschule Mainz vor.

Aktuelles aus den Fachbereichen

 

nfdi4objects: Startschuss für das Datenmanagement!

Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) erschließt und vernetzt wertvoll Datenbestände von Wissenschaft und Forschung. In einem mehrjährigen Prozess wurden insgesamt 27 Konsortien gebildet, die von der DFG gefördert werden. Diese Konsortien bilden alle Wissenschaftsfelder und deren Anforderungen an das Datenmanagement ab.

Die Hochschule Mainz ist in zwei Konsortien aktiv: als Participant in NFDI4Culture, dem Konsortium für Forschungsdaten materieller und immaterieller Kulturgüter, sowie in verantwortlicher Rolle als Co-Applicant in NFDI4Objects, der Forschungsdateninfrastruktur für die materiellen HInterlassenschaften der Menschheitsgeschichte.

Nur sehr wenige Hochschulen sind als Co-Applicants federführend an Konsortien beteiligt. Das Projekt ist deshalb ein großer Erfolg für Prof. Dr. Bruhn vom i3mainz, für das ganze Team und für die Hochschule Mainz!

Sie möchten noch mehr erfahren? Dann besuchen Sie die Projekt-Website: hier!

 

 

 

Das Forschungsprojekt des Instituts Designlabor Gutenberg der Hochschule Mainz wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel des Projekts ist es, die innovativen Leistungen von Frauen im Grafik-Design in den Fokus zu nehmen und sichtbar zu machen.

Wo sind die Anfänge des professionellen Grafik-Designs, und wie gelang es Frauen, sich in diesem Bereich einen Beruf zu schaffen - in einer Zeit, in der ihnen ein Studium verwehrt war? Damit beschäftigt sich das Projekt UN/SEEN und nimmt die Zeit vor dem Bauhaus in den Blick, als sich Frauen - im Zuge der ersten Emanzipationsbewegung - nach und nach in der neuen "Reklamekultur" beruflich integrieren konnten und als Grafik-Designerinnen mit zum Teil eigenen Ateliers erfolgreich waren. Im Mittelpunkt der Forschung steht natürlich die Frage, warum die gestalterischen Leistungen von Frauen bis heute weitgehend unsichtbar geblieben sind.

Und wie sieht es heute aus? Welche Freiräume konnten sich Frauen im Grafik-Design erobern, welche gestalterischen Persönlichkeiten und Projekte haben international Vorbildcharakter? Welche Diskurse prägen heute die Disziplin, welche Entwicklungen werden die Zukunft bestimmen? Auch hierauf suchen die Wissenschaftlerinnen in UN/SEEN nach Antworten: in einem international ausgerichteten, digital gestreamten "Around-the-World-Symposium".

Projektleitung: Prof. Dr. Petra Eisele / Prof. Dr. Isabel Naegele, Institut Designlabor Gutenberg, Fachbereich Gestaltung 

Projektdauer: 2022 - 2025 

 

Das Thema Unternehmensnachfolge hat einzel- und gesamtwirtschaftlich eine große Bedeutung. Gemäß verschiedener Schätzungen steht innerhalb der nächsten fünf Jahre bei 160.000 bis 600.000 Unternehmen eine Nachfolge an (IfM, 2021; KfW, 2021). Für die Nachfolgenden kann eine Übernahme verschiedene Vorteile gegenüber einer Neugründung liefern, den ausscheidenden Inhaberinnen und Inhabern kann sie als Altersversorgung dienen. Nichtsdestotrotz berichtet rund die Hälfte der Nachfolgesuchenden von massiven Schwierigkeiten, geeignete Nachfolgende zu finden (DIHK, 2019).

Unternehmensnachfolgen sind stark abhängig von den Standorten der jeweiligen Unternehmen. Bislang existieren allerdings lediglich Studien auf Bundeslandebene, was eine distinguierte Analyse von Ballungsräumen wie der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main, die sich über Teile von drei Bundesländern erstreckt, erschwert. Weil derartige Informationen sowohl für die Industrie- und Handwerkskammern als auch für die Hochschulen der Region eine wichtige Grundlage für zukünftige Beratungs- und Vermittlungsangebote sowie Aus- und Weiterbildungsprogramme darstellen, hat die Hochschule Mainz unter der Leitung von Prof. Dr. Anna Rosinus und Prof. Dr. Oliver Mauroner in Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern  und den Handwerkskammern der Region eine Langzeitstudie zum Statuts der Nachfolgeplanung der Unternehmen in der Region begonnen. 

Die Ergebnisse aus der ersten „Welle“ der Panelstudie, an der sich rund 1.000 Unternehmerinnen und Unternehmer im Alter von mindestens 55 Jahren beteiligt haben, wurden am 6. Februar 2023 in der IHK Rheinhessen in Mainz vorgestellt: 

  • Nur 20% der Befragten haben heute schon konkrete Pläne zur Nachfolge ihrer Unternehmen.
  • Etwa die Hälfte hat sich noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt. Selbst in der Altersgruppe 65+ hat sich knapp die Hälfte noch nicht mit der Nachfolgefrage beschäftigt.
  • Obwohl die befragten Unternehmerinnen tendenziell jünger sind und eine Nachfolge daher noch weiter in der Zukunft liegt, scheinen sie deutlich besser auf die Nachfolge vorbereitet: konkrete Pläne haben 25% der befragten Unternehmerinnen und nur 19% der befragten Unternehmer.
  • Die „Geschichte“ der Unternehmen hat einen Einfluss auf den Status der Nachfolgeplanung: Unternehmen, die bereits mindestens einmal erfolgreich übergeben wurden, planen deutlich häufiger auch schon frühzeitig die Nachfolge – der Erhalt des Unternehmens über Generationen hinweg führt scheinbar zu einer Art „Perpetuum Mobile“- oder zu einem „too good to let go“-Effekt.
  • Größere Unternehmen sowie solche aus dem produzierenden Gewerbe bzw. Firmen mit hohem Anlagevermögen haben ebenfalls deutlich häufiger konkrete Pläne.
  • Halten sich Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem operativen Tagesgeschäft heraus, sind sie i.d.R. auch besser auf die Nachfolgefrage vorbereitet: Nur rund 1/3 der vorwiegend strategisch tätigen Unternehmerinnen und Unternehmer sind noch ohne Pläne, gegenüber 57% der vorwiegend operativ tätigen bzw. 45% der sowohl strategisch als auch operativ involvierten.

Diese ersten Ergebnisse zeigen, dass es einer intensiveren Sensibilisierung für die Notwendigkeit der rechtzeitigen Nachfolgeplanung sowie für den Nutzen einer Nachfolgelösung generell bedarf:

Eine frühzeitige Planung ist nicht nur wegen der Dauer bürokratischer Prozesse unabdingbar, sondern auch aufgrund schlecht vorhersehbarer Hürden. Einzelne  Unternehmer berichteten bspw. von einem kurzfristigen Scheitern der intendierten Nachfolgelösung aufgrund der beruflichen Umorientierung des Nachfolgenden. 

Immer wieder gaben Teilnehmende an, dass sich eine Übergabe nicht lohne. Es gilt daher, deutlich zu kommunizieren, welchen wirtschaftlichen Nutzen eine sorgfältig geplante Übergabe für die Übergebenden, die Nachfolgenden und die Gesellschaft hat. Oftmals scheitert die potenzielle Übergabe des Unternehmens daran, dass das Unternehmen regelrecht an der aktuellen Inhaberin bzw. dem Inhaber „hängt“. Gelingt es den gegenwärtigen Inhaberinnen und Inhabern, mehr Aufgaben abzugeben und wiederkehrende Prozesse zu standardisieren, bringt dies vielfältige Vorteile – nicht nur im Nachfolgekontext. 

Um zu untersuchen, wie sich der Status der Nachfolgeplanung in der Region im Allgemeinen sowie einzelner Unternehmen im Speziellen verändert, wird im Laufe der kommenden zwei Jahre eine zweite „Welle“ der Befragung durchgeführt werden. 


Bei Fragen und Kommentaren zu den Ergebnissen der Studie wenden Sie sich gerne an unternehmensnachfolge (at) hs-mainz.de. Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen. Unter public.tableau.com können Sie sich durch einzelne Ergebnisse durchklicken und ggf. Ihren Status der Nachfolgeplanung  anhand von Charakteristika des Unternehmens wie Größe, Branchenzugehörigkeit, „Geschichte des Unternehmens“ oder Ihres Geschlechts vergleichen.

 

Klimawandel als interdisziplinäre Herausforderung der Holzbauforschung

Die Erschließung ungenutzter Baustoffressourcen durch upgrade eines „problematischen“ Laubholzsortiments

Ein Verbundforschungsprojekt der Hochschule Trier, der Hochschule Mainz und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg

Der Deutsche Wald. Kulturgeschichte, Ökosystem, Erholungsraum und Wirtschaftsgut. Der globale Klimawandel mit zunehmenden Trockenperioden und Witterungsextremen beeinträchtigt auch den deutschen Wald. Damit er seine vielfältigen Ökosystemdienstleistungen erbringen kann, muss die Bewirtschaftung nachhaltig sein. Einen aktiven Beitrag dazu leistet die Holzbauforschung Mainz gemeinsam mit ihren Partnern im Rahmen des Verbundforschungsprojektes EichenSystem. In diesem hat sich ein interdisziplinäres Team mit den unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten Waldnutzung und Holzphysik, Konstruktion und Digitales Bauen sowie Holz-Hybridbau und Holzmechanik ein gemeinsames Ziel gesetzt: Die Erschließung und Bereitstellung neuer Rohstoffquellen für hochwertig genutzte Bauprodukte im konstruktiven Holzbau im Rahmen der Waldstrategie 2050.

Eine solche Rohstoffquelle sind schwache Laubholzsortimente aus Eiche, die aufgrund ihrer Wuchsmerkmale und langen Umtriebszeit für den rasant wachsenden Bausektor wirtschaftlich nicht attraktiv genug sind und somit die üblichen Roh- und Werkstoffklassifikationen bisher nicht nachgefragt wurden. Dies gilt es nachzuholen, mit Besinnung auf bewährte Regeln des Handwerks und Anwendung modernster Methoden und Kenntnisse der Bau- und Materialforschung, von der Feldstudie über zerstörungsfreie Prüfmethoden mit optischer Messwerterkennung bis hin zur Ergebnisvalidierung mittels Röntgen-Volumentomographie. Unbeachtete Ressourcen können somit über ihren digitalen Zwilling ein „upgrade“ zu einem gefragten nachwachsenden Rohstoff und einer ressourcenschonende Alternative zu mineralischen oder metallischen Baustoffen in klassischen Stabtragwerken erfahren.

Entwicklung eines neuartigen Tragsystems aus Laubschwachholz

Ausgangspunkt der Forschung war die Idee einer neuen Prozesskette, bei der die Konstruktion von Bauwerken flexibel an das vorrätige Holzangebot angepasst wird. Hier bestimmt nicht die serielle Architektur den Materialbedarf, sondern die Architektur entsteht aus dem verfügbaren Material- und Sortimentsangebot des Waldes. Das Entwurfskonzept bedient sich ebenso überlieferter Kenntnisse und Abläufe der Zimmerer-, Schiffsbauer- und Wagnerkunst. Da Holz als Naturfaserwerkstoff stark inhomogen aufgebaut ist, bildet die Bestimmung der Werkstoffkennwerte einen wesentlichen Forschungsschwerpunkt, da alle Eigenschaften wuchs-, feuchte- und standortabhängig veränderlich sind. Die Zuordnung vorhandener Stammquerschnitte erfolgt über eine waldnahe Charakterisierung des Angebotes und merkmalbezogener Vorsortierung des Eichenrohholzes für die Datenbank WALD des Rohstoffangebotes.

Charakterisierung und Klassifizierung des Waldbestandes

Für die Untersuchungen wurde Eichenholz mit einem Mittendurchmesser von 20-24 cm aus Erst- oder Zweitdurchforstung verwendet. Auf energieintensive Trocknungsprozesse und zu lange Transportwege wurde verzichtet, um eine günstigere Gesamtenergiebilanz zu erzielen (weitgehender Nassverbau). Die physikalische Erstbeurteilung erfolgte im Ultraschall-Laufzeitverfahren im Wald. Die anschließenden Eignungsklassifizierungen von 210 Stammabschnitten aus Stockausschlägen der Länge fünf Meter im Durchschnittsalter von ca. 90 Jahren fanden in Freiburg und Mainz statt. Dabei wurde das Probensortiment aus dem Pfälzer Wald auf Herz und Nieren geprüft: Qualitätssortierung nach der Rahmenvereinbarung Rohholzhandel (äußere Holzmerkmale), Computertomografie (innere Holzstrukturen, z. B. Äste), 3D-Laserscanning (Stammgeometrie, z. B. Krümmung), Serien an Holzproben (Darrdichte, Holzfeuchtigkeit), Eigenschwingungsmessung (dynamischer Elastizitätsmodul), Biegeprüfungen (statischer Elastizitätsmodul und Bruchfestigkeit) sowie Langzeitlagerungsversuche zur Bestimmung des Trocknungs- und Rissbildungsverhaltens.

Die Ergebnisse wurden in die Datenbank WALD eingepflegt und die definierten Merkmale der angebotenen Sortimente ergänzt. Komplementär dazu wurde die nachgefragten Sortimente typisierter Strukturen erfasst und alle Merkmale in der Datenbank WALD+BAU verknüpft.

Forsthalle als Demonstrationsobjekt

Zu Test- und Demonstrationszwecken wird ein Referenzgebäude in Form einer forstwirtschaftlich nutzbaren Halle errichtet. Die Stäbe der parametrisch entwickelten Tragwerke erfordern dabei in der Bauausführung lediglich einen Kappschnitt zur Herstellung definierter Längen. Am Demonstrationsobjekt werden die gewonnenen Erkenntnisse überprüft und validiert und für eine höherwertige bauliche Verwendung von Eichenschwachholz aufbereitet und einer mehrstufigen Kaskadennutzung zugeführt.

Das Verbundforschungsvorhaben EichenSystem verfolgt den Grundsatz der effizienten Ressourcennutzung. Laut Holzeinschlagstatistik 2020 wurde ein Fünftel der Holzernte entweder thermisch oder gar nicht verwertet. Dazu gehört auch das hier untersuchte „problematische“ Sortiment. Langanhaltende Trockenperioden in den Vorjahren begünstigten die rasante Ausbreitung des Borkenkäfers mit massiven Schäden vorwiegend an Fichte, Tanne und Douglasie. Es besteht also akuter Handlungsbedarf für eine stärkere Biodiversität. Dazu möchte das interdisziplinäre Forschungsvorhaben EichenSystem einen Beitrag leisten, indem die notwendige Bestandsvergrößerung klimaresilienter Laubholzsortimente in den kommenden Jahrzehnten nachhaltig genutzt und mit modernen Klassifikationsverfahren im Rahmen der Waldbewirtschaftung einer langlebigen und hochwertigen Nutzung im Bauwesen zugeführt wird.

Projektteam:

Hochschule Trier, Holzkompetenzzentrum
(Prof. Dr. sc. techn. Wieland Becker, Dipl.-Ing. (FH) Jan Weber, M.A. Eirik Kjølsrud, M.Eng. Sophie Hüster)

Hochschule Mainz, Forschungsgruppe Holz und Kunststoffe
(Prof. Dr.-Ing. Kay-Uwe Schober, Dr.-Ing. Beate Hörnel-Metzger, M.Eng. Verena Ubl)

Forstliche Versuchsanstalt Baden-Württemberg, Abteilung Waldnutzung
(Dr. rer. nat. Udo Hans Sauter, Dr. rer. nat. Franka Brüchert, M.Sc. Nicolas Hofmann)

 

Projektlaufzeit: 1. November 2019 – 30. April 2023

Projektförderung: ca. 800.000 € aus dem Sondervermögen Wald- und Klimafonds

     

Das durch EFRE unterstütze rheinland-pfälzische Förderprogramm InnoProm – Innovation und Promotion trug mit Abschluss des geförderten Projekts „Augmented Business Cockpit: Qualitative explorative Mehr-Methoden-Forschung zur Nutzerfreundlichkeit von AR-Anwendungen“, erneut zur Innovationskraft der Region bei. Gemeinsam mit dem Mainzer Software-Unternehmen tfSemanticServices GmbH wurde an der Erschaffung einer neuartigen und nutzerzentrierten Form der Datendarstellung für Schulungs- und Trainingszwecke geforscht.

Sie möchten mehr erfahren? Dann besuchen Sie die Projekt-Website

Projektlaufzeit: 01.07.2021- 31.12.2022

Projektförderung: EFRE, InnoProm- Fördermaßnahme

Abschlusspräsentation

 

Best Practice For­schungs­projekte

Die Best Practice Papers geben einen kompakten Überblick über aktuelle Forschungsprojekte der Hochschule Mainz - gegliedert nach den drei Fachbereichen und jeweils aufgeschlüsselt nach Themenstellung, Ergebnissen und Anwendungsbeispielen.
Interesse am Erstellen eines Best Practice Papers?  Einen Überblick über die Gestaltung eines solchen Kurzberichts finden Sie unter „Eckdaten und Prototyp

Kontakt

Prof. Dr. Anett Mehler-Bicher
Vizepräsidentin für Forschung & Transfer
T +49 6131 628-7011
anett.bicher (at) hs-mainz.de
Dr. Elke Bruck
Leitung Forschung & Transfer
T +49 6131 628-7377
elke.bruck (at) hs-mainz.de