Copyright: Hochschule Mainz (Motiv: Bastian Hansl, Alumnus der Hochschule Mainz, Fachbereich Gestaltung)

Fach­be­reich Gestaltung

Wir bilden für eine bessere Zukunft!

This content is only partially available in English.

In einer hochkomplexen und diversifizierten Gesellschaft sind Gestalterinnen und Gestalter zukünftig auch Entscheiderinnen und Entscheider

Gestalterinnen und Gestalter haben die Aufgabe, die möglichen Welten von übermorgen zu denken und können die Grundlage für eine bessere Welt mit konstruieren.

Dies mag wie eine gewagte These erscheinen, aber die einschlägigen Prognosen zur Zukunft der Arbeit klingen wie der Lehralltag unseres Fachbereichs Gestaltung: die Verknüpfung von lateralem Denken und praktischem Machen, die Selbstverständlichkeit des Interdisziplinären und die wichtigen iterativen Prozesse. Dies alles sind unumstößliche Grundlagen der von uns vermittelten künstlerisch-gestalterischen Praxis.

Dafür arbeiten wir kollaborativ und unter Einbeziehung diverser, anderer Perspektiven. Nur so kann die zukünftige Welt aus unserer Sicht vorausschauend gestaltet werden. Weil wir sie vermutlich auch ein stückweit retten müssen.

Von den Studierenden brauchen wir daher deren unbedingte Neugierde und einen ungebrochenen Gestaltungswillen. Unsere Aufgabe dabei ist es, ihnen das methodische, inhaltliche und analytische Rüstzeug zu vermitteln. Ohne gleichzeitig das Gefühl und die Empathie zu vernachlässigen.

Unser Grundsatz: Wir arbeiten mit analoger und digitaler Technik, aber nicht für sie. Für junge Menschen ist dabei essenziell – neben einer hohen künstlerisch-gestalterischen Qualität –, unbedingt eine nachhaltige digitale Souveränität zu entwickeln, also eine gesellschaftlich-politische Haltung als zukünftige Gestalterinnen und Gestalter für unsere Gesellschaft.

Dies gelingt möglicherweise dadurch, dass wir jungen Menschen ihre Verantwortung verdeutlichen. Das betrifft über die Wort- und Bildmacht ihres Schaffens hinaus auch die Konnektivität der verschiedenen Disziplinen miteinander.

Ungenutztes Innovationspotenzial

Eine ausschließlich berufspraktische Bildung für den Arbeitsmarkt, wie sie bildungspolitisch häufig favorisiert wird, greift hier daher eindeutig zu kurz und sollte stattdessen von dualen Studiengängen oder privaten Institutionen übernommen werden.

Unsere Gestalterinnen und Gestalter müssen sich nicht primär gewinnmaximierenden Kriterien unterwerfen, sondern vielfältige Positionen zu komplizierten Sachverhalten einnehmen. Wenn sie ihre hohe Motivation und Eigenverantwortung gezielt einsetzen, können sie Mehrwerte in ganz anderen, uns vielleicht noch unbekannten Bereichen produzieren!

Um sie angemessen auf diese Aufgaben vorbereiten zu können, müssen wir aber auch unsere eigenen Strukturen auf organisationaler Ebene kritisch hinterfragen. Dies bezieht sich nicht nur auf die beiden Neubauten, die wir mit einem weinenden, aber auch – unserem Naturell entsprechenden – lachenden Auge betrachten. Die drei Studiengänge Kommunikationsdesign, Innenarchitektur und Zeitbasierte Medien werden in Zukunft noch weiter zusammenrücken. Neben ganz praktischen, personellen und auch finanziellen Herausforderungen bietet sich hier die einmalige Chance, noch viel ungenutztes Innovationspotenzial zu entwickeln. Konsequent und stets kollegial wertschätzend.

Als Fachbereich Gestaltung stehen wir bereit, gemeinsam mit unseren zukünftigen Gestalterentscheiderinnen und -entscheidern die Herausforderungen unserer gesellschaftlichen Zukunft anzunehmen. Wir wären soweit. Wir bilden für eine bessere Zukunft!

 

Prof. Olaf Hirschberg
Dekan des Fachbereichs Gestaltung

Autor

Prof. Olaf Hirschberg, Dekan des Fachbereichs Gestaltung 

Forum 02.2021

Beitrag erschienen in der Forum 02.2021

Lesen sie mehr