Ayman Oudriss ist seit Kurzem Profiboxer – und hat bereits seinen ersten Profikampf absolviert. Der 21-Jährige steht inzwischen seit acht Jahren im Ring. „Ich habe als Jugendlicher einige Dummheiten gemacht. Das Boxen hat mir den Weg heraus gezeigt“, sagt er heute. Der Sport half ihm, wieder auf Kurs zu kommen.
Bevor er ins Profilager wechselte, war Ayman als Amateurboxer aktiv, machte sein Abitur und arbeitet heute als kaufmännischer Angestellter in einem Autohaus. Parallel dazu absolviert er das duale Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Mainz. Konkret bedeutet das: Er kombiniert Beruf, Studium und Profisport. Parallel zu seiner Vollzeitstelle besucht Ayman an zwei Tagen Vorlesungen und absolviert seine Klausuren – und trainiert fünfmal die Woche für seinen Traum als Profisportler. In der heißen Phase vor einem Kampf steigert er den Trainingsumfang auf bis zu sieben oder acht Einheiten pro Woche.
Wie er das alles unter einen Hut bekommt? „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, sagt Ayman überzeugt. Sein Erfolgsrezept: tägliche Checklisten und konsequentes Abarbeiten – nur so behält er den Überblick und bleibt fokussiert. Und er verfolgt ehrgeizige Ziele:
„Ich möchte im Profiboxen durchstarten und Karriere machen“, betont er. Dafür trainiert er hart: Auf seinem Trainingsplan stehen Athletik, Ausdauer, Sandsacktraining, Seilspringen, Drills, Technik und Schnelligkeit. Ayman startet in der Weltergewichtsklasse (bis 70 Kilogramm) – und strebt ganz nach oben. Als Profiboxer wird er von zwei Sponsoren unterstützt, hat bessere Trainingsmöglichkeiten und verdient erstmals etwas Geld. Bisher hat er 34 Kämpfe bestritten, davon 31 gewonnen. Im Jahr 2021 war er Hessenmeister Klasse A und wurde Dritter bei den deutschen Meisterschaften. Im vergangenen Jahr ist er marokkanischer Meister U21 geworden.
Trotz aller Ambitionen verliert er nie den Blick für die Realität. Sollte die große Boxkarriere nicht gelingen, möchte er sich ein zweites berufliches Standbein aufbauen – im Sportmanagement oder in der Unternehmensführung. Sein duales Studium am Fachbereich Wirtschaft sieht er als ideale Grundlage: für eine erfolgreiche Zukunft – im und außerhalb des Rings.