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Zu Gast auf dem IGSM in Marokko

Eröffnungsveranstaltung, Foto: Clara Väth

Für zwei Studierende der Geoinformatik und Vermessung war die Teilnahme an der IGSM in Marokko ein unvergessliches und bereicherndes Erlebnis. Das Meeting vereinte Fachvorträge, Workshops und sportliche Aktivitäten mit einem kulturellen Ausflug ins Rif-Gebirge und nach Chefchaouen. Höhepunkte waren die General Assembly mit Wahlen und das festliche Gala Dinner.

Das 37. International Geodetic Student Meeting (IGSM) fand dieses Jahr vom 04.05 bis 10.05 in Rabat, Marokko und damit das erste Mal in der Geschichte der IGSM außerhalb Europas statt. 

  

Organisationsteam aus Marokko bei der Gastgeschenkeübergabe (links)
Galadinner mit typischem marokkanischem Brunnen (Rebekka Zawada & Michael Sproll) (rechts), beide Fotos: Adrian Weng

Die Woche bot allen Teilnehmenden sowohl fachliche als auch kulturelle Programmpunkte und ermöglichte einmal mehr einen erfolgreichen internationalen Austausch. Nach der Anreise am 4. Mai begann das Treffen am Montag mit einer feierlichen Eröffnungsveranstaltung, die von einer musikalischen Darbietung begleitet wurde. Bei einer Stadtrallye erkundeten wir anschließend die ersten Sehenswürdigkeiten der marokkanischen Hauptstadt Rabat. Der Tag endete mit dem „International Dinner“, bei dem alle Teilnehmenden landestypische Speisen und Getränke vorbereitet hatten. So entstand ein vielfältiges kulinarisches Erlebnis, begleitet von typischer Musik der verschiedenen Nationen, zu der ausgelassen getanzt wurde. 

Eindruck von den Vorträgen, Foto: Michael Sproll

Der Dienstag stand im Zeichen der Präsentationen und Poster. Vier Fachvorträge deckten verschiedene Bereiche der Geodäsie und Geoinformatik ab, gefolgt von einer Postersession mit einer ebenso großen thematischen Vielfalt. Auch der KonGeoS-Vorstand war mit einem Poster vertreten und diskutierte mit Interessierten die Nachwuchsprobleme sowie die Studierendenzahlen im internationalen Vergleich. Am Nachmittag standen sportliche Aktivitäten auf dem Programm – Fußball, Basketball, Volleyball oder Schach – eine ideale Möglichkeit, Sprachbarrieren spielerisch zu überwinden.

Am Mittwoch führte uns ein Ausflug in den Rif-Gebirgszug im Norden Marokkos. Ziel der längeren Busfahrt, die aufgrund der Ferienzeit mehr Zeit in Anspruch nahm, waren der Akchour-Wasserfall und die „Blaue Stadt“ Chefchaouen. Vor Ort hatten wir genügend Zeit, in kleinen Gruppen die Wasserfälle zu erkunden oder durch die malerischen, blauen Gassen von Chefchaouen zu schlendern. Natürlich blieb auch Gelegenheit, Souvenirs zu kaufen oder einen traditionellen marokkanischen Minztee zu genießen – insgesamt ein eindrücklicher Tagesausflug, der das Leben und die Landschaft abseits der Hauptstadt näherbrachte.

Der Donnerstag war wieder fachlich geprägt: Zwei Konferenzsessions – „Geospatial Technologies – Challenges, Applications, Data Management & Territorial Governance“ sowie „GeoAI Supporting Decision-Making“ – boten spannende Einblicke. Im Anschluss fanden Workshops statt, die von wissenschaftlichen Mitarbeitenden des Institut Agronomique et Vétérinaire Hassan II betreut wurden. Dank der Vielzahl an Themen konnte jede*r Teilnehmende Neues kennenlernen und den eigenen Horizont erweitern.

Am Freitagvormittag standen Museumsbesuche in der Stadt oder vielfältige Aktivitäten am Strand auf dem Programm. Hier konnte man einfach entspannen oder sich beim Beachvolleyball, Kajakfahren oder Stand-Up-Paddling sportlich betätigen. Am Nachmittag folgte die „General Assembly“, bei der unter anderem über den Finanzbericht der letzten IGSM in Sofia, Bulgarien, abgestimmt wurde. Außerdem wurde die vorläufige Finanzplanung für die IGSM in Rabat beschlossen und ein Ausblick auf die Finanzen der kommenden IGSM in Zagreb, Kroatien (2026), gegeben. Neue Universitäten wurden in die IGSO (International Geodetic Student Organisation) aufgenommen, und bei der Wahl für die IGSM 2027 setzte sich schließlich Wrocław, Polen, gegen Sarajevo, Bosnien und Herzegowina, durch. Abschließend wurde auf die IGSM in Kroatien eingestimmt und der neue Vorstand der IGSO gewählt, der von den künftigen Ausrichtenden in Zagreb gestellt wird.

Ein festlicher Abschluss bildete das Gala Dinner am Freitagabend. Hierfür hatten sich alle herausgeputzt, um den letzten gemeinsamen Abend gebührend zu feiern. In einer traditionellen marokkanischen Lokalität wurde uns eine landestypische Pastilla serviert, ehe der Abend mit einem feierlichen Ausklang endete. So fand die IGSM mit über 100 Teilnehmenden von 35 Universitäten aus 18 Ländern einen gelungenen Abschluss.

Wir – zwei Studierende der Hochschule Mainz – hatten die Möglichkeit, an diesem besonderen Treffen teilzunehmen und möchten uns herzlich bei der Hochschule für ihre Unterstützung bedanken. Das IGSM in Marokko war für uns nicht nur fachlich bereichernd, sondern auch persönlich ein unvergessliches Erlebnis, das den interkulturellen Zusammenhalt innerhalb der Geodäsie-Community spürbar gestärkt hat.
 

Autoren: Michael Sproll, Rebekka Zawada (beide Hochschule Mainz) und Adrian Weng (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)