Zum 23. Mal fand am Wochenende des 13. und 14. September 2025 der Mainzer Wissenschaftsmarkt statt. In diesem Jahr gab es jedoch einige Neuerungen. Der Veranstaltungsort war wegen des Umbaus des Gutenberg-Museums auf den Platz der Mainzer Republik verlegt worden. Außerdem ergänzte ein neues Format das Programm: Auf vielfachen Wunsch wurde bereits am Freitagvormittag, dem 12. September, ein zusätzliches Programm für Schulklassen angeboten.
Die Fachrichtung Angewandte Informatik und Geodäsie (AIGeo) sowie das i3mainz – Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik nutzten beide Formate, um Einblicke in ihre Lehre und Forschung zu geben.
Am WiMa für Schulen besuchten verschiedene Gruppen unsere Workshops
Strukturiert wie ein Schultag folgte der Freitagvormittag einem wiederkehrenden Ablauf im 45-Minuten-Takt. Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe konnten zwei Workshops besuchen:
- Im Workshop Virtuelle Welt der 3D-Daten zeigte Jessica Buchner, wie sich 3D-Punktwolken mit Visual Studio Code visualisieren und bearbeiten lassen. Dabei erhielten die Teilnehmenden einen ersten Einblick in die Python-Programmierung und in Methoden zur Analyse räumlicher Daten.
- Im Workshop Virtuelle Realität mit Unity entwickelten die Gruppen unter Anleitung von Jana Ziegler und Johanna König Anwendungen für VR-Brillen und erkundeten damit einen virtuellen Weltraum.
Am Wochenende, welches wie gewohnt der interessierten Öffentlichkeit gewidmet war, präsentierten i3mainz und AIGeo an ihrem Stand zwei Schwerpunkte: „Brücken am Limit“ und „Marksburg in 3D“.
Mitarbeitende des i3mainz und Philipp Schäfer vom BIM-Labor
Die deutsche Verkehrsinfrastruktur weist vielerorts Schäden auf, weshalb eine regelmäßige Zustandsüberwachung wichtig ist. Niklas Bockshecker und Frederik Fuhrmann erklärten, wie das Monitoring mit Profilscannern Abhilfe schaffen kann. Dabei wird die Geometrie einer Brücke bis zu 55-mal pro Sekunde erfasst. Das Verfahren eignet sich besonders für Messungen bei Zugüberfahrten oder Belastungstests mit Lkw. Jede Brücke besitzt ein charakteristisches Schwingungsverhalten, die sogenannten Eigenfrequenzen. Überquert ein Zug die Brücke, regt dieser die Brücke an, was zu Resonanz und damit zu deutlich verstärkten Schwingungsamplituden führen kann. Aus den gemessenen Verformungen lassen sich Rückschlüsse auf den Bauwerkszustand ziehen.
Agnes Thomas und Steffen Uhl vom mainzed
Im Rahmen ihrer Masterarbeit führte Sarah Hillen die digitale Erfassung der Marksburg durch. Mithilfe von statischem und kinematischem Laserscanning sowie Drohnenbefliegungen konnte nahezu die gesamte Burg detailliert und präzise dokumentiert werden. Emma Kunoth, Jana Ziegler und Amir Zahedi demonstrierten, welche Anwendungen diese Daten ermöglichen – zum Beispiel die virtuelle Erkundung der Burg mit einer VR-Brille. Auch Philipp Schäfer vom BIM.Labor war mit einem VR-Headset, der Apple Vision Pro zugegen.
Ein weiteres Highlight war ein Quiz des mainzed – Mainzer Zentrums für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften. Agnes Thomas, Zahia Schlott, Steffen Uhl und Robert Zwick luden die Besucher:innen ein, Fragen zu beantworten, die sie zu den beteiligten Partnerorganisationen führten.
Nicht zuletzt freuen wir uns sehr, dass der SWR sich für die unsere Arbeit und die Digitalisierung der Marksburg interessiert und ein Interview mit Prof. Dr.-Ing. Florian Schill geführt hat.
Text und Fotos: Nicole Bruhn, CC BY-SA 4.0