Mehr Raum – weniger Fläche
Suffizientes Bauen und Wohnen

„Schafft uns Wohnungen, die, wenn auch klein, doch gesund und wohnlich sind und liefert sie vor allem zu tragbaren Mietsätzen.“
— Ernst May, „Die Wohnung für das Existenzminimum“, Frankfurt am Main, 1929
Das Jahresprojekt im Masterstudiengang Architektur: Wohnungsbau widmet sich unter dem Titel „Mehr Raum – weniger Fläche“ der Auseinandersetzung mit suffizientem Bauen und Wohnen.
Das Projekt verfolgt das Ziel, typologische Modelle zu entwickeln, die bei reduziertem Flächenverbrauch eine hohe Wohn- und Grundrissqualität gewährleisten. Im Zentrum steht dabei eine ganzheitliche Betrachtung des Suffizienzgedankens, welcher ökologische, ökonomische und soziale Aspekte des Wohnens miteinander verknüpft. Der effiziente Umgang mit Fläche wird dabei nicht nur als Mittel zur Mietreduktion verstanden, sondern auch als Beitrag zur Reduzierung von Flächenversiegelung, Ressourcenverbrauch und Ermöglichung von zusätzlichem Wohnraum.
Die Bearbeitung erfolgt in Kooperation mit externen Partnern aus Wohnungswirtschaft, Politik und kommunalen Wohnbaugesellschaften. Im Projektverlauf werden realitätsnahe Planungssituationen unter Einbeziehung relevanter Akteure analysiert und Lösungen entwickelt. Der interdisziplinäre Ansatz fördert neben der planerischen Methodik auch die strukturelle Auseinandersetzung mit Themen wie Nutzungsverdichtung, funktionaler Organisation, Systemgrundrissen, Umnutzungsfähigkeit und partizipativen Wohnformen.
Zentrale Leitfragen des Projekts beziehen sich auf die tatsächliche Raumnotwendigkeit, Potenziale gemeinschaftlicher und mehrfacher Nutzung, strukturelle und typologische Voraussetzungen für flexible Wohnformen sowie serielle und modulare Bauweisen. Die Studierenden entwickeln dabei praxisorientierte Lösungen, die in unterschiedlichen städtebaulichen Kontexten anwendbar sind und zur langfristigen Sicherung sozial und ökologisch tragfähigen Wohnraums beitragen sollen.