Anlässlich des 150-jährigen Bestehens eröffnete am 28. August im Museum für Gestaltung Zürich die Ausstellung Museum of the Future – 17 digitale Experimente. Sie zeigt, wie digitale Technologien und Künstliche Intelligenz Museen neu denken und erfahrbar machen können. Unter den 17 Beiträgen sind auch zwei Projekte der Hochschule Mainz, die auf ganz unterschiedliche Weise das Potenzial digitaler Medien für die Vermittlung von Kulturerbe aufzeigen.
Wie Künstliche Intelligenz bei der Übersetzung von Keilschrifttafeln unterstützt
Ein Schwerpunkt der Ausstellung widmet sich dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz – insbesondere für die automatische Schrifterkennung und Transkription historischer und archäologischer Texte.
Foto: Hubert Mara, CC BY SA 4.0
Hierzu wurden Kai-Christian Bruhn und Timo Homburg vom i3mainz, beziehungsweise mainzed gemeinsam mit Hubert Mara, Lisa Wilhelmi und Gösta Gabriel von der Freien Universität Berlin eingeladen, in zwei für diesen Zweck produzierten Videos einige Resultate aus dem Projekt Cuneiform Annotator und Keilschriftzeichenklassifikation zu präsentieren. Unterstützt wurden sie dabei von Masoome Mohammadi. Anhand eines animierten 3D-Modells einer Keilschrifttafel aus der Hilprechtsammlung wird veranschaulicht, wie die maschinenlesbare Aufarbeitung der Texte Schritt für Schritt erfolgt. Dieselbe Tafel liegt auch als 3D-Druck zum Anfassen vor.
Fotos: Hubert Mara, CC BY SA 4.0
Marionetten von Sophie Taeuber-Arp interaktiv erlebbar
Foto: Olaf Hirschberg
Die Mitarbeiter des Studiengangs Zeitbasierte Medien, Florian Kluck und Nils Weger, entwickelten unter der Leitung von Prof. Olaf Hirschberg die Installation „Das virtuelle Theater: Die Marionetten von Sophie Taeuber-Arp“. Grundlage sind die ikonischen Marionetten der Schweizer Künstlerin, die von Florian Allinger und Hakan Akögretmen digital rekonstruiert wurden.
Im virtuellen Theater werden die Besuchenden selbst zu Akteur:innen: Mit ihrem Körper steuern sie die Bewegungen der digitalen Figuren mittels eines markerlosen Trackingsystems und schlüpfen so direkt in deren Rollen. Damit knüpft die Installation an Sophie Taeuber-Arps intensive Auseinandersetzung mit Bewegung und Tanz an und erweckt ihre Werke in neuer Form zum Leben.
Der Multiplayer-Modus baut auf der Masterarbeit von Florian Kluck auf, die seit Mai 2023 im Arp Museum Bahnhof Rolandseck gezeigt wird.
Die Ausstellung macht deutlich, welches Potenzial digitale Technologien für eine zukunftsweisende Museologie bieten. Sie ist vom 29.08.2025 – 01.02.2026 im Museum für Gestaltung Zürich zu sehen.