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Projektentwicklung von Bestandsgebäuden

Machbarkeitsstudien mit Zukunftspotential

In den Masterstudiengängen Wirtschaftsingenieurwesen (Bau) sowie Bau- und Immobilienmanagement an der Hochschule Mainz setzen sich die Studierenden im Modul „Projektentwicklung in der Bau- und Immobilienwirtschaft“ mit einem besonders praxisrelevanten und zukunftsorientierten Thema auseinander: Der Entwicklung und Transformation von Bestandsgebäuden. Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Andreas Link liegt der Fokus auf der Frage, wie bestehende Immobilien unter veränderten wirtschaftlichen, städtebaulichen und ökologischen Rahmenbedingungen neu gedacht, genutzt und weiterentwickelt werden können.

Ziel des Moduls ist es, reale Objekte im Bestand zu analysieren und daraus tragfähige, kreative sowie nachhaltige Konzepte zu entwickeln. Die Studierenden lernen, wie sie komplexe Projektentwicklungen von der Standortanalyse über die Nutzungskonzeption bis hin zur Wirtschaftlichkeitsberechnung und Vermarktungsstrategie eigenständig erarbeiten und überzeugend präsentieren. Dabei stehen nicht nur technische und wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund, sondern auch soziale und stadtplanerische Überlegungen.

Besonders bereichert wurde das Sommersemester 2025 durch den fachlichen Austausch mit erfahrenen Vertretern aus der aus der Immobilienbranche. Lars Heimann von der J. Molitor Immobilien GmbH aus Mainz gab Einblicke in aktuelle Herausforderungen und Möglichkeiten der regionalen Projektentwicklung im Bestand. Verena Rupp von der Frankfurter Volksbank stellte eindrucksvoll dar, wie die zahlreichen Anforderungen bei der Finanzierung von Bestandsprojekten gemeistert werden können. Einen weiteren, tiefen Einblick in konkrete Projekte im Rhein-Main-Gebiet boten Cornelius Belz und Madeleine Hoeft von der Cilon GmbH.

Ein zentrales Element des Moduls bilden die Gruppenprojekte, bei denen die Studierenden reale Bestandsimmobilien untersuchen und eigenständige Entwicklungskonzepte erarbeiten. Die Ergebnisse dieser Machbarkeitsstudien zeigen ein beeindruckendes Spektrum an Ideen, die den Bestand neu denken – innovativ, wirtschaftlich tragfähig und gesellschaftlich relevant.

Folgende Einzelarbeiten wurden erfolgreich erarbeitet:

So wurde beispielsweise ein ehemaliges Hochschulgebäude an der Rheinstraße in Mainz trotz strenger Höhenvorgaben zu modernem Wohnraum transformiert. Auch das Allianzhaus an der Großen Bleiche wurde modellhaft in ein zeitgemäßes Studentenwohnheim überführt, begleitet von einer überzeugenden Vermarktungsstrategie. In Frankfurt hat eine Gruppe ein altes Bürohaus an der Bockenheimer Anlage als Microliving-Konzept neu gedacht, während das Allianzhaus in Stuttgart als gemischt genutzte Quartiersentwicklung mit Wohnen, Büroflächen und altersgerechtem Wohnen konzipiert wurde.

 

Eine Bestandsimmobilie in einem komplexen Gewerbegebiet in Essen wurde zu einem modernen Ärztehaus umfunktioniert, das auf den medizinischen Bedarf der Region zugeschnitten ist. In Aschaffenburg wandelten die Studierenden ein ehemaliges Bürohaus in der Innenstadt gegenüber dem Schlachthof in ein nachhaltiges Wohnkonzept mit innovativem Charakter um.

 



Weitere Gruppen entwickelten unter anderem hochwertige Senior-Living-Konzepte in der Mainzer Innenstadt und in Wiesbaden-Nord, teils in Kombination mit studentischem Wohnen und Nahversorgung im Erdgeschoss. In Wiesbaden wurde zudem eine leerstehende Produktions- und Lagerhalle in einen vielfältig nutzbaren Sport- und Aktivitätsstandort mit Fokus auf Trendsportarten wie Padel umgestaltet. Ebenfalls in Wiesbaden entstand aus der denkmalgeschützten Villa Walkmühle ein moderner Bürostandort für junge Unternehmen.

 





In Mainz wurde das ehemalige Galeria-Kaufhof-Gebäude zu einem zukunftsweisenden Mixed-Use-Projekt mit Wohnen, Gastronomie, Einzelhandel, einem IKEA-Lager sowie Büroflächen für BioNTech entwickelt. In Neu-Isenburg konzipierten die Studierenden die Umnutzung eines Bürogebäudes zu modernen Service-Apartments mit zeitgemäßem Komfort.



Diese vielfältigen und zukunftsgerichteten Konzepte spiegeln das große Engagement und die fachliche Tiefe der Studierenden wider, sie zeigen, wie mit Kreativität und fundierter Analyse reale Bestandsgebäude eine neue Zukunft erhalten können.

Das Modul Projektentwicklung in der Bau- und Immobilienwirtschaft bietet den Studierenden eine fundierte und zugleich praxisorientierte Vorbereitung auf ihre zukünftige Tätigkeit in der Immobilienbranche. Es zeigt, wie zukunftsfähige Lösungen für Bestandsgebäude entwickelt werden können und welche zentralen Kompetenzen Projektentwicklerinnen und Projektentwickler von morgen benötigen.