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Innovative Lehre mit neuen Impulsen aus­ge­zeich­net

Foto: Clara Bröning

Sieben Lehrprojekte werden in der aktuellen Förderrunde unterstützt

Die Hochschule Mainz fördert Lehrende, die durch innovative Lehrprojekte neue Ansätze in der Hochschullehre erproben. Für die Förderrunde 2025/26 reichten 18 Lehrende bzw. Teams ihre Projektanträge ein, mit einem beantragten Gesamtvolumen von fast 60.000 Euro.

Die Jury, bestehend aus den studentischen Mitgliedern Elena Scherer (Fachbereich Wirtschaft), Inez Gyurcsó (Fachbereich Technik) und Micha Wempe (Fachbereich Gestaltung) den Lehrenden Prof. Dr. Marta Pelegrín, Prof. Bernd Benninghoff, Prof. Dr. Christian Au und der Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Kerstin Molter als Jury-Vorsitzende. Aus dem Kompetenzzentrum Lehre war Annemarie Freudenberg als Vertretung der Verwaltung anwesend, Dino Čubela leitete als Koordinationsverantwortlicher für den Wettbewerb durch den Abstimmungsprozess.

Nach einem zweitägigen intensiven Bewertungsprozess überzeugten insbesondere sieben Projekte die Jury, welche bei dem LEHRimpuls 2025 am 13. November 2025 verkündet wurden. Diese werden mit einem Gesamtfördervolumen von 59.038 Euro unterstützt. Die geförderten Projekte werden voraussichtlich 2026 wieder beim LEHRimpuls vorgestellt und der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Virtuelle Lernfabrik: Logistik & Produktion

Projektleitung | Prof. Dr. Ulrich Berbner, Fachbereich Wirtschaft

Die „Virtuelle Lernfabrik“ eröffnet Studierenden realitätsnahe Einblicke in Logistik- und Produktionsszenarien, die direkt in der Vorlesung interaktiv erlebt werden. Einmalig erstellte Lernszenarien mit 3D-Modellen und KI-basierten Avataren bilden die Grundlage für wiederkehrende Lehrsequenzen.

Die Verbindung aus digitalen, KI-gestützten Elementen und einem klaren fachlichen Fokus schafft ein zukunftsweisendes Lehrformat. Studierende profitieren von hoher Praxisnähe, effizienter Wissensvermittlung und didaktischer Innovation, die sie gezielt auf komplexe Aufgaben in Logistik und Produktion vorbereitet.

 

D³MS-PP: Data-Driven Decision Modelling for Sustainable Pharma Pipelines

Projektleitung | Prof. Dr. Christian Schäfer & Prof. Dr. Sabine Landwehr-Zloch, Fachbereich Wirtschaft

Das Projekt integriert die in der Pharmaindustrie weit verbreitete Lumivero Decision Tool Suite in die Lehre und eröffnet Studierenden einen praxisnahen Zugang zu datenbasierten Entscheidungshilfen. In kleinen Teams entwickeln sie Modelle, die klinische Entwicklungswege, Risiken und wirtschaftliche Folgen simulieren.

Die innovative Verbindung aus Simulationstool und Managementlehre stärkt die Beschäftigungsfähigkeit der Studierenden. Sie erwerben Analyse-, Urteils- und Modellierungskompetenzen, die in datengetriebenen, hoch regulierten Branchen besonders gefragt sind, und lernen, Entscheidungen im Spannungsfeld von Wirtschaftlichkeit, Risiko und Nachhaltigkeit zu begründen.

 

Multimediales Lernen im Recht: Podcasts und Videos als innovative, interdisziplinäre Praxis

Projektleitung: Prof. Dr. Anke Reich | Fachbereich Wirtschaft

Juristische Themen werden in diesem Projekt interdisziplinär, kreativ und digital aufbereitet: Studierende wählen Fragestellungen – etwa zu Datenschutz, Arbeits- oder Urheberrecht – und setzen ihre Ergebnisse als Podcast oder Video um, teilweise mit KI-Unterstützung. Sie sind verantwortlich für Konzept, Umsetzung und Qualität der Beiträge.

So vertiefen sie nicht nur ihr Fachwissen, sondern trainieren zugleich Teamarbeit, Medien- und Kommunikationskompetenz sowie den reflektierten Umgang mit digitalen Technologien. Das Format verbindet Rechtsgrundlagen mit zeitgemäßen Produktionsprozessen und weist ein hohes Motivations- und Transferpotenzial für Studium und Berufspraxis auf.

 

FLORA-TiON

Projektleitung | Prof. Mirjam Leuze | Prof. Anja Stöffler, Fachbereich Gestaltung

FLORA-TiON verbindet Klang- und Medienkunst mit Umweltbewusstsein und macht Pflanzen als ko-kreative Akteure erfahrbar. Über Biodatensonifikation, Fieldrecording und visuelle Medien setzen sich Studierende mit der Wahrnehmung von Natur auseinander und experimentieren mit künstlerischen und technologischen Zugängen.

Das Projekt fördert ästhetische Neugier, technologische Experimentierfreude und ökologische Achtsamkeit gleichermaßen. Die Zusammenarbeit mit renommierten Partnerinstitutionen erhöht Reichweite und Relevanz und zeigt, wie kreative Forschung an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Natur neue Erfahrungsräume eröffnet.

 

Hochschule Mainz Live Sessions

Projektleitung | Prof. Daniel Seidenender | Fachbereich Gestaltung

Die „Hochschule Mainz Live Sessions“ bringen Studierende mitten ins Produktionsgeschehen einer professionellen Live-Übertragung. In zwei aufeinander abgestimmten Kursen werden acht Konzerte lokaler Bands realisiert – von Kamera und Regie über Ton und Mixing bis hin zum Live-Streaming.

Das Format verbindet technische Umsetzung, gestalterische Entscheidungen, Teamarbeit und mediale Kompetenz. Studierende erleben reale Produktionsbedingungen, übernehmen Verantwortung in unterschiedlichen Rollen und tragen zugleich zur Sichtbarkeit der Hochschule in der regionalen Kulturszene bei.

 

Sustainable.Sweet.Seventeen

Projektleitung | Prof. Monika Aichele | Prof. Alexander Roidl, Fachbereich Gestaltung

„Sustainable.Sweet.Seventeen“ entwickelt unter anderem eine offene, internationale Lehrplattform und rückt mit dem „Museum of Krempel – A Satirical Online Collection of Everyday Excess“ Konsumexzesse humorvoll-kritisch ins Zentrum. Die bewusste Provokation ist programmatisch und didaktisch gewollt.

Design, Nachhaltigkeit und Humor werden gezielt verknüpft, um kritisches Denken, Resilienz und Zukunftskompetenzen zu fördern. Die Auseinandersetzung mit den Sustainable Development Goals (SDGs) und die interkulturelle Zusammenarbeit verdeutlichen die gesellschaftliche Relevanz des Projekts und machen es zu einem Beispiel für engagierte, reflexive Lehre.

 

KI-basierte Simulation der Interaktion mit einem Auftraggeber in der Datenbank-Lehre

Projektleitung | Prof. Dr. Pascal Kordt | Fachbereich Technik

Das Projekt verbindet Theorie und Anwendung in der Datenbank-Lehre auf besonders anschauliche Weise: In einer realitätsnahen, KI-unterstützten Interaktion verhandeln Studierende Anforderungen, klären Unschärfen und begründen Designentscheidungen gegenüber einem virtuellen Auftraggeber.

So trainieren sie nicht nur Modellierungs- und Umsetzungskompetenzen, sondern auch Kommunikation, Stakeholder-Management und Reflexion – zentrale Fähigkeiten für datenbankzentrierte Projekte in der Praxis. Die strukturierte Einbettung in die Lehre, klare Aufgabenformate und wiederverwendbare Szenarien sorgen für eine nachhaltige Wirkung über das einzelne Modul hinaus.