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Studierende erleben Baupraxis

Niebelungenbrücke Worms

Von Betonfertigteilen bis Brückenbau

Im Rahmen des Moduls 'Fachübergreifendes Projekt' unternahmen 24 Studierende der Fachrichtung Bau Mitte Dezember eine dreitägige Baustellen-Exkursion. Angeleitet von Prof. Jochen Lüer, Prof. Dr. Andreas Garg und dem wissenschaftlichen Assistenten Frank Reis, besuchte die Gruppe insgesamt fünf Stationen. Diese Exkursion, die jedes Semester stattfindet, bietet den Teilnehmenden ganz praktische Einblicke in ihren Studienbereich.

Erste Station: Beton Betz in Kirchardt

Erster Halt war Beton Betz in Kirchardt, ein Spezialist für Betonfertigteile. Die Studierenden lernten dort den komplexen und präzisen Prozess der Herstellung von Elementdecken und -wänden kennen.
Nach dem informativen Start ging es für die erste Übernachtung weiter nach Ulm. Neben dem Besuch des Weihnachtsmarktes gab es auch Gelegenheit das Ulmer Münster zu besichtigen. Die Kombination aus technischem Wissen und kulturellem Erlebnis bereicherte den Tag.
 

Einblick in die Kranproduktion: Zu Gast bei Liebherr in Ehingen

Am zweiten Exkursionstag stand für die Gruppe ein Firmenbesuch bei Liebherr in Ehingen auf dem Plan. Hier konnten die Studierenden einen umfassenden Einblick in die Serienproduktion von Mobil- und Raupenkranen miterleben. Jährlich werden dort über 2000 Krane produziert, die weltweit exportiert werden. Vor der Versendung werden die Kräne in allen Last- und Betriebskonfigurationen auf dem werkseigenen Prüfgelände ausgiebig getestet und abgenommen.
Während einer fünfstündigen Werksführung durch die Produktionshallen wurden der Exkursions-Gruppe vom Laserzuschnitt der Bleche bis hin zum individuellen Lackieren und Bekleben der Kräne alle Produktions- und Arbeitsschritte vorgestellt. Zur Stärkung gab es nach dem fast fünf Kilometer langen Rundgang ein leckeres Mittagessen in der Werkskantine, bevor es weiterging nach Karlsruhe.
 

Brückenbau: Praxisnahe Lernerfahrung in Bruchsal und Worms

Der dritte Exkursionstag stand ganz im Zeichen des Brückenbaus. Zunächst besuchte die Gruppe eine Brückenbaustelle in Bruchsal, wo die Herausforderungen des Bauens unter Aufrechterhaltung des Verkehrs aufgezeigt wurden. Vor der Ortbesichtigung bekam die Gruppe von den Projektverantwortlichen der Firma Peter Gross Bau einen Einblick in das Bauvorhaben. Bei diesem Bauprojekt ging es darum, zunächst sechs temporäre Hilfsbrücken zu installieren. Diese wurden im Laufe der Zeit durch neun neue, dauerhafte Brücken ersetzt. Eine besondere Herausforderung dabei war, dass die Bauarbeiten auf einer stark frequentierten europäischen Eisenbahnstrecke stattfinden mussten, die sowohl für den Zug- als auch für den Autoverkehr offenbleiben sollte. Um die Tiefbauarbeiten, den Abriss der alten Brücken und die Installation sowohl der temporären als auch der neuen Brücken zu ermöglichen, wurden zu bestimmten Zeiten kurzfristige Verkehrssperren eingerichtet.
 

Nach einer kurzen Pause mit Imbiss und einer Fragerunde wurden wir an der Nibelungenbrücke in Worms von Wladimir Herrmann vom Landesbetrieb Mobilität Worms empfangen. Er informierte uns über den Zustand der alten Nibelungenbrücke, die 1953 in Spannbetonbauweise errichtet wurde, und erläuterte die Methoden zur Überwachung und Instandhaltung der Brücke. Besonders erwähnenswert ist der aus dem Jahr 1915 stammende, erhaltene Brückenturm auf der Wormser Seite. Herrmann sprach auch über den Bau der neuen Nibelungenbrücke, die 2006 fertiggestellt wurde, und führte uns anschließend in das Innere der neuen Spannbetonbrücke, wo wir die Gelegenheit hatten, Fragen zu stellen.
 

Abschluss bei Jungk Poroton in Wöllstein

Den Abschluss der Exkursion bildete ein Besuch bei der Firma Jungk Poroton in Wöllstein. Hier erklärte Oliver Schmitt den Studierenden ausführlich, wie Poroton-Ziegelsteine hergestellt werden. Danach führte er uns durch das Außengelände und die Produktionshallen, wo wir die verschiedenen Arten von Ziegelsteinen in der Herstellung sehen konnten.
Die Exkursion bot eine hervorragende Gelegenheit, theoretisches Wissen mit praktischen Erfahrungen zu verknüpfen. Die Teilnehmer konnten wertvolle Einblicke in verschiedene Bereiche des Bauingenieurwesens gewinnen und ihr Wissen erweitern.